Juli 22nd, 2019

Sloppy Seconds (#194, 2019)

Posted in interview by Jan

“Well, I thought that I meant something to you
but now I see that it’s untrue.
I guess you must have slept with every guy you ever met.
But I’m gonna get you back if it’s the last thing I ever do.
The stains on your mattress cannot hide,
the fruits of your labor stuffed inside.
But while you´re in la-la land,
whispering the name of another man.
I’m gonna turn my back and leave your cheating ass behind.
I’m gonna run away with your money and buy a ticket to Germany.
I’m gonna sleep with every single slut on the Reeperbahn.
And I’ll be surfing down the river Rhine
and you’ll be standing in the welfare line.
Your money and your honey are long gone!
It’s nothing personal you saw to that,
you’re just a person who does her best work on her back.
But if you’re wakened by an obscene call,
I sprayed your number on the Berlin wall.
I’ve seen the soldiers as they pass it all around.
Imagine all the business that you once missed
because you couldn’t fuck the Communists,
East or West your still the best deal in town. Go!”
(Sloppy Seconds – Germany, 1989)

The mighty heros:
SLOPPY SECONDS

Comics, Alkohol, Lesben-Pornos, Traci Lords, Horrorfilme, Eviel Knievel, Ramones, Cheeseburger, Russ Meyer, Fernsehshows… willkommen in der Welt der Könige des Junkrocks: Sloppy Seconds aus Indianapolis, aktiv seit Mitte der 80er. Wir wissen nicht alles über die Band, aber eines können wir sicher ausschließen: Vegetarier sind sie nicht. Was sie wirklich sind, ob sexistisch oder schwulenfeindlich (einige Songs lassen eventuelle gewisse Rückschlüsse zu), darüber wird noch zu reden sein.

You can´t kill Joey Ramone
Ich lernte die Band sehr spät Ende der 90er lieben und schätzen. Die Ramones habe ich 1992 in der Kölner Sporthalle und 1995 in der Biskuithalle Bonn live gesehen, parallel entdeckte ich dazu den Kosmos der sogenannten Ramones-Klone. Speziell Lookout Records brachten saugeile drei-Akkorde-Pop-Punk-Bands heraus (Screeching Weasel, The Queers oder Mr. T Experience). Drei Bands im Pop-Punk blieben immer eher ein Geheimtipp: die göttlichen Hard-Ons aus Australien, die Badtown Boys aus Los Angeles und natürlich ganz besonders Sloppy Seconds. Ein Kumpel spielte sie mir mit den Worten „Das könnte etwas für dich sein“ vor und als die ersten Akkorde von der „Destroyed“-Platte, dem krassen Debüt der Sloppy Seconds von 1989, erklangen, da war ich am Haken. Ich besorgte mir im Laufe der Jahre alles von ihnen (ein überschaubarer Output von vier Platten und einigen Singles). Bis heute denke ich, dass eigentlich sie die wahren Könige des Ramones-Cores sind und sie ziehen ihren Stiefel bis heute durch, Respekt. Ihre Veröffentlichungshauptphase waren die 90er, 2000 erschien noch eine tolle Cover-EP („Garbage Days Regurgitated) und dann kam 2008 sogar ein neues Album namens „Endless Bummer“.

I don´t wanna be a homosexual
Es ist einfach geniale Musik zum Party machen, es ist politisch nicht korrekt, aber das muss für mich auch mal sein. Es gibt auch ernste Songs, keine Frage, aber bekannt worden sie für derbe Texte wie zum Beispiel „You´ve got a great body but your record collection sucks” ((1), siehe Anmerkungen am Ende des Interviews, bei einer nicht unumstrittenen Band möchte ich zumindest einige Text-Auszüge bringen), „So Fucked Up“, „Come Back, Traci“ (2) oder auch „Steel your beer“. Ihr bekanntester und kontroversester Song war natürlich „I don´t wanna be a homosexual“ (3), auf den damals dann Screeching Weasel mit „I wanna be a homosexual“ antworteten.

Es gibt so einige Interviews mit Sänger B.A. im Netz, in einem von 1994 wurde er gefragt, was das schlechteste Konzert war, er sagte: „Ich war auf Kodein und schüttete Bier, Scotch und dann noch Gras oben drauf. Ich rauche so gut wie nie Pot und ich vertrag´s nicht. Es war ein Alptraum. Ich hatte konstant Blackouts während des Konzerts. Ich schätze, ich werde niemals erfahren, wie schlecht ich an dem Abend wirklich war”.

Er wurde natürlich auch oft wegen „I don´t wanna be a homosexual“ gefragt und erzählte: „Toxic Shock (das damalige Label) erhielten einige Boykott-Drohungen wegen dem Song. Aber meine Vermutung ist, dass diese Leute sich niemals darum gekümmert haben, wie der Text zu dem Lied geht. Denn wenn du den kennst, dann ist es schwer, diesen Song in ein negatives Licht zu stellen”.

Vielleicht sind die Sloppy Seconds sowas wie die amerikanischen Kassierer oder Lokalmatadore? Nee, eher in der Tradition der Dickies und NOFX. Sie sind Assis, ja, aber irgendwie liebenswürdig… Egal, mir gefallen sie einfach super gut. Wenn ihr sie auschecken wollt, dann braucht ihr zumindest ihre erste Platte, die wird euch gefallen, wenn ihr die Ramones – in einer etwas „fetteren“ Variante – mögt. Hier nun noch einige Infos zur Band.

“Fat, drunk and stupid is no way to go through life, son!”
Sie begannen 1984 in Indianapolis. Ihr Bandname ist ein Slang-Term “describing the act in which a man has intercourse with another person who already has received another man’s semen in the relevant Öffnung”.  Andererseits gibt’s auch die Interview-Aussage des Sloppy Seconds Sängers B.A., wo er eine andere Version anbietet: „Wir hießen Mock Trash für circa eine Stunde, aber dann nahmen wir Sloppy Seconds, denn als wir zum ersten Mal zusammenspielten, machten wir nur schreckliche Cover von Garagen-Bands und Rockabilly-Songs. Schlechte Coverversionen gleich Sloppy Seconds“.

Gestartet wurde die Band von den drei Kindergartenfreunden B.A. (Gesang), Bo´Ba Jam (Bass), Steve Sloppy (Schlagzeug), hinzu kam Roadkill an der Gitarre (1993 löste ihn Ace „Spice“ Hardwhere ab, das wurde dann die bis heute aktuelle Besetzung). Auf alten Youtube-Videos aus den 80er kann man Danny „Roadkill“ Thompson noch bewundern, er war wie Pig Champingon von Poison Idea, mit seinen 272 Kilo Körpergewicht (600 amerikanische Pfund).

B.A. erzählt zu den ersten Gehversuchen der Band in einem Interview: „Wir waren fünf Jahre alt und gingen zusammen auf die Schule, hingen immer zusammen ab, blieben lange auf, um Horrorfilme im Fernsehen zu schauen, wir fuhren zusammen Fahrrad im Sommer… Auf der High-School wurden wir große Musik-Fans und fingen an, Kiss, Cheap Trick und Aerosmith zu hören, all diesen Kram. Wir traffen Roadkill, als wir auf der Schule waren und die Band entstand auf einer Party, die wir organisierten, als meine Eltern nicht zu Hause waren. Jeder nahm sich einfach irgendein Teil der Instrumente. Roadkill konnte immer schon Gitarre spielen, aber wir anderen begannen, bei der Party zu spielen, um unsere Freunde zu unterhalten. Ich wurde dann der Sänger, weil ich der einzige war, der die Texte zu den Songs behalten konnte. Ich denke, dass alles ist auch der Grund dafür, dass es uns schon so lange gibt. Wir waren sowieso schon befreundet und wenn wir halt schon zusammen sind und abhängen, dann könnten wir auch einfach Musik machen“.

Ihre erste offizielle Veröffentlichung war die 4-Song EP „The First Seven Inches“ von 1987. Sie kreierten auch mal das Parodie-Label „Alternative Testicles“. Well, zwei Jahre später kam dann der Klassiker „Destroyed“ (eine Anspielung auf die „Destroyer“-Platte von Kiss, die auch auf dem Cover fortgesetzt wurde). Im Original erschien die Scheibe auf Toxic Shock Records. Kid Tested Records wiederveröffentlichte die Platte 2009 zum zwanzigjährigen Jubiläum des Erscheinungsjahrs. Es gibt einfach so Genre-Klassiker, die man haben „muss“: im Deutschpunk ist das vielleicht die „Schrei doch“ von Blut und Eisen, im Ska-Punk die „Energy“-Platte von Operation Ivy und im Pop-Punk ist es eben diese 1989er Schreibe der Sloppy Seconds (meiner Meinung nach).

Es wurde fleißig weiter veröffentlicht, nun allerdings auf dem Boston-Label „Taang! Records“ und ja, die post-„Destroyed“-Sachen kicken dann nicht mehr so dermaßen krass, aber alle hatten trotzdem durchweg geile Songs. Man muss ihre tolle Misfits-Coverversion „Where Eagles Date“ von 1990 (mit Misfit Bobby Steele an der Gitarre) lobend erwähnen (in einer TV-Show vom 1989 performen sie „Running from the CIA”, B.A. schön mit Devilock-Frisur). Auf der LP „Knock Yer Block Off“ (1993) gab es tolle Songs wie zum Beispiel „I Can’t Slow Down“, „Mighty Heros“ (4) oder die Klassiker „Ice Cream Man“ und „Lonely Christmas“.

1996 erschien auf Triple X Records bzw. dem Düsseldorfer Label Wolverine Records die schöne „Live: no time for tuning“-Platte, man spielte auch in Deutschland und veröffentlichte 1998 die Platte „More Trouble Than They’re Worth“ auf Nitro Records. Das war das Label von Dexter Holland, dem Sänger von The Offspring, er produzierte diese Scheibe auch. Jason McLean von Nitro war großer Fan und wollte die Band auf dem Label haben (er sang in dem Offspring-Hit „Come Out and Play“ die Zeile „You gotta keep them separeted). Auf dieser Sloppy Seconds-Platte fanden sich klasse Brecher wie „Let’s Kill The Trendy“ und natürlich “You Got A Great Body, But Your Record Collection Sucks”. Mr .T vom A-Team hat auch einen Gast-Auftritt!

Speziell der letzte Song, „Killing myself every day of my life“ ist klasse (das Intro zu dem Song, „Fat, drunk and stupid is no way to go through life, son“, ist ein Zitat aus der Komödie “Animal House“ von 1978). Sloppy Seconds veranstalten auch in ihrer Heimatstadt das Festival namens „Sloppypalooza“. 2000 kam die gelungene „Garbage Days Regurgitated“-Cover-EP, dort gab es tolle Versionen u.a. von dem Joan Jet Song „(I´m gonna) run away“, von „TV-Party“ (Black Flag) oder dem Peter Pan-Stück „I won´t grow up“. Zehn Jahre nach ihrer letzten Full Length-LP kam 2008 „Endless Bummer“ und sie schafften es, mit „You can´t kill Joey Ramone“ wieder einen super Hit abzuliefern. Eine neue Split-Single gab es dann 2017 auch noch.

Kürzlich erhielt ich von einem früheren Trust-Schreiber aus Frankfurt noch einen Sampler, auf dem die ersten Stücke von der Band drauf waren. Und dann erzählte mir ein anderer Frankfurter, dass Abel vom Stay Wild Zine aus Hamburg mal zusammen mit Sloppy Seconds-Sänger B.A. und dem Stay Wild-Chor eine Coverversion des Colt Seavers-Songs veröffentlichte, den fand ich aber nicht im Netz, ich fragte Abel und er hatte doch tatsächlich noch ein Exemplar übrig, dass er mir für umme die Platte rumschickte, wie geil ist das denn!

Junkrock is more than music
In einem Interview mit dem Vice Magazin definierten Sloppy Seconds Junk Rock wie folgt: „Junk Rock bezeichnet in erster Linie subkulturelle Popkulturen von Generationen von Musik und Filmen, die uns beeinflussen. Eben der Junk-Stoff, die Untergrund-Subkultur. Es ist mehr als nur Musik. Es beinhaltet Kunst, Literatur, Cartoons und Monsterfilme: JUNK. ROCK. Das ist eben das, worüber wir geschrieben haben, die Junk-Kultur: fett, junk und doof. Das ist vielleicht das neue Element, das die Leute (damals) in uns sehen. Wir schrieben Songs, die authentisch waren und damals haben einige Leute uns zugehört und andere sahen darin nur sekundäre, langweilige und lustige Musik, eine lustige Band… Aber wir wussten, was wir taten und es war uns egal, was andere Leute dachten, weil die Fans und die Zuhörer, die unsere Musik mochten, die waren wichtig. Und deshalb, wenn Leute Junk Rock hören, bei dem es um mehr als nur Musik geht, das zieht sie an“.

Man muss ihnen zumindest zugestehen, dass sie in den 80er“unique” waren, B.A. dazu: „Als wir angefangen haben, spielten alle Bands angepissten politischen HC-Punk. Deshalb fielen wir wahrscheinlich auf, weil wir einfach über die Dinge geschrieben haben, die wir mochten und selbst erlebt haben – Comics, Pornos, Bier-Partys, Horrorfilme, psychotische Freundinnen. Das war damals wirklich radikal“. Als musikalische Einflüsse nennt B.A. für sich selber übrigens das Ramones-Album „Leave Home“, die erste Clash-Platte, die „Go Girl crazy“ der Dictators und die „Like a Motherfucker“-Platte der Heartbreakers. Und eine Sache möchte noch unbedingt loswerden: ja, sie schrieben wirklich gemeine Texte, „leider geil“ weil oft unterlegt durch mitreißende Musik, wie zum Beispiel „Germany“, aber mein Lieblingssong von ihnen ist „Black roses“ (5) und deshalb ganz klar: wenn ihr einen ersten Eindruck von ihnen haben möchtet, checkt „Black roses“ mal ab!

Wenn man jetzt mal Moral Crux, Pink Lincolns, Hard-Ons, Badtown Boys und Mr. T Experience beiseitelässt und sich die großen drei, also Sloppy Seconds, Queers, Screeching Weasel, anschaut, dann sind Sloppy Seconds heutzutage am authentischsten. Die Queers und Screeching Weasel bestehen aus Joe King beziehungweise Ben Weasel und irgendwelche angeheuerten Leute, derweil die Sloppy Seconds immer noch aus Freunden seit der Kindheit existieren. Sie nehmen den ganzen Junkrock wirklich ernst und das gibt mir ein Gefühl von Orientierung in dieser verrückten Welt, dass es in den USA eine Person mit Ende 50 gibt, die in Hommage an Mr. T mit vielen Goldketten behangen durch die Gegend rennt.

Sloppy Seconds, P.O. Box 33046, 46203 Indianapolis, USA
Meine Interview-Anfrage vor Jahren an ihr altes Label der „Endless Bummer“ LP von 2008, Kid Tested Records (ich glaube, das machte jemand von den Parasites, 2013 erschien zuletzt etwas neues dort), blieb unbeantwortet. Aber da die Band mich einfach nicht loslässt, probierte ich es vor einiger Zeit nochmal direkt über ihren Facebook-Account und meldete mich bei B.A. in Indiana. Allerdings kam weder auf diese Anfrage noch über die Band-E-Mail-Adresse noch über ihr aktuelles Label eine Antwort. Eine Plattenfirma wollte als „Gefallen“, dass sie meinen Interview-Request an Sänger B.A. weiterleiten, eine freie Anzeige oder Labelstory, das machen wir natürlich nicht, es könnte auch ein Missverständnis gewesen sein, aber es kam dann keine Antwort auf meine Rückfrage, ob ich das richtig verstand.

Ich fragte sogar die Autoren der zuletzt im Netz veröffentlichten aktuellsten Interviews mit der Band, ob sie eine E-Mail von B.A. haben, aber sie hatten es auch über Facebook gemacht. Ja ok, aber das ist doch alles kein Thema, denn Sloppy Seconds haben immer noch ihre legendäre PO BOX-Adresse in Indianapolis als Kontakt auf Facebook angegeben (auf der „Endless Bummer“-Platte besingen sie diese auch). Da schreiben wir doch mal ganz old school einen Brief hin! Und dann, nach Monaten, antwortete B.A. auf Facebook mir zurück, dass er den Brief bekommen hat, weil er am Postfach war.

Er entschuldigte sich und war bereit für ein Interview und beantwortete dann auch zügig die Fragen. Er schrieb mir noch „Thanks for the great questions. This was fun!“. Viel Spaß also jetzt. Marc Gärtner hatte geile Fotos gemacht, als er die Band vor Jahren an der amerikanischen Ostküste live sah (gibt’s online auch) und B.A. hat online auch noch was im Archiv.

B.A., willkommen zum Interview. Ihr habt Ende 2017 eine neue (Split-) Single auf Failure Records & Tapes mit Dangerbird veröffentlicht, bist du zufrieden damit?
Ja, wir sind sehr zufrieden. Der Basictrack wurde bereits 1995 aufgenommen, also nicht allzu lange, nachdem Ace der Band beigetreten war. Wir hätten nie gedacht, dass der Song mal das Licht der Welt erblicken würde. Aber als Matt von Failure auf uns zukam, um die Split mit Dangerbird zu machen, da schlug unser Schlagzeuger Steve vor, den „Johnny Be Dead“ Back-Track mit Gitarren-Overdubs, neuem Gesang und einigen Handclaps zu verzieren. Wenn man also bedenkt, wie der Song zusammengesetzt wurde, dann denke ich, dass er ziemlich gut kommt. Es ist schön, dass wir die Aufnahme jetzt nutzen konnten.
Der Song „Black Roses” ist so großartig, vielen Dank dafür! Mit den schwarzen Rosen, das ist ja als Symbolbild für den Tod gemeint oder?
Nun, ja: schwarze Rosen hatten schon immer diese Gotik- bzw. Horror-Konnotation, und da Abtreibung das Thema des Songs ist, wollte ich es an ein Bild binden, das nicht nur grob oder störend wäre. Schwarze Rosen sind zart und zerbrechlich, aber auch dunkel und düster. Ich war schon immer überrascht, dass „Black Roses“ bei unseren Fans so beliebt ist – vor allem bei Frauen. Ich denke, es ist ein wirklich guter Song, aber es ist sicher kein „Hit-Single“-Material!
Kriegt ihr immer noch Beschwerden zu „I don´t wanna be a homosexual”? Hier könntest du nochmal was zu dem Song sagen, wenn du magst. Mochtest du die damalige Antwort von Screeching Weasel? Sehr gut, dass ihr euch online für gleichgeschlechtliche Ehen ausgesprochen habt, so sind alle Missverständnisse beseitigt!
Wir dachten es nie als ein homophobes Lied. Es geht wirklich nur darum, stereotypisiert zu sein, wenn man kein He-Man-Sportler („he-man jock“) ist und die Art und Weise, wie das dann deinen Verstand durcheinander bringen kann. Diese sechs Worte machten den Refrain so großartig, so dass wir es auf keinen Fall hätten unterlassen können. Und Ben Weasel hat sehr schnell gesagt, dass der Song auch nicht homophob ist, also, das ist eine gute Sache. Viele schwule Kerle scheinen den Song zu mögen, was hoffentlich viel aussagt. Es ist toll, dass Screeching Weasel eine so tolle „Antwort“ darauf geschrieben haben, ich liebe diesen Song.
Ihr habt eine live-Platte auf dem deutschen Label Wolverine Records gemacht, wie hast du die Touren in Deutschland in Erinnerung?
Wir lieben es, vor deutschen Zuschauern zu spielen. In vielerlei Hinsicht haben sie eine größere Wertschätzung für den amerikanischen Rock’n’Roll als die Menschen hier in den USA. Und wir haben lebenslange Freundschaften mit Bands wie La Cry und den Sonic Dolls geschlossen. Wir haben das Live-Album hier in Indianapolis im Emerson Theater als Dankeschön an unsere Fans aufgenommen. Es wurde zuerst regional veröffentlicht, dann hat Triple X eine nationale Veröffentlichung gemacht und Wolverine hat es schlussendlich in Europa herausgebracht.
Ist der Text zu „Janie is a Nazi“ eigentlich wahr, also, hast du wirklich mal eine Frau gedatet, die dann Nazi wurde?
Ich persönlich nicht, aber ich bin sicher, dass es jemandem passiert ist. Die Leute werden ständig in idiotische Überzeugungen verstrickt, nicht wahr?
Wie kamt ihr damals auf die Idee mit „Germany“, also den Text nach Deutschland zu situieren? Manche sagen, „Germany“ ist der beste Punk-Song der 80er!
Es gibt viele Menschen, die in Indianapolis den Nachnamen „Germany“ tragen.  Ich glaube, ich sah den Namen in der Zeitung – jemand, der wegen Diebstahls verhaftet wurde. Da kam ich wohl auf die Idee, „run away with your money“ auf „Germany“ zu reimen. Danach kamen dann eben alle Klischees über die Reeperbahn, den Rhein und die Berliner Mauer, das war ganz leicht. Es ist immer noch ein sehr beliebter Song bei unseren Fans – wir erhalten viele Wünsche, den zu spielen.
Mir gefallen eure Coversongs immer sehr, zum Beispiel ist eure Version von „No Feelings” von den Sex Pistols geil. Und ihr habt das Peter Pan-Stück “I don´t want to grow up“ gecovert, mit einem leicht abgewandelten Text (…“everytime I get high“), warum diese Änderung?
Coverversionen machen immer Spaß – denn so fängt jede Band an! Du musst herausfinden, wie du die Songs anderer Leute nachspielen kannst, bevor du deine eigenen Songs schreibst. Wir haben unsere Version von „I Won’t Grow Up“ von einer großartigen New-Wave-Band aus Boston namens The Fools geklaut, die diese 1980 veröffentlicht hat. Wir spielen es etwas schneller, aber es ist ihr Arrangement und sie haben diese Texte erfunden.
Klasse, dass ihr die Band immer noch DIY betreibt, ihr habt zum Beispiel keine Booking Agentur oder?
Nun, wir haben über die Jahre hinweg mit verschiedenen Agenturen zusammengearbeitet, aber ich habe uns von 2002 bis 2016 in den USA gebucht. Es war einfacher, weil ich wusste, wo wir eine Fangemeinde hatten. Booking-Leute schickten uns auf ihre „Runde“ durch die Clubs, unabhängig davon, wo unsere Fans sind. Die letzten beiden Touren im Westen der USA wurden von Landon Gale-George von Covert Booking organisiert. Er hat einen wirklich guten Job für uns gemacht, weil er ein Punk-Rock-Fan ist. So kennt er die besten Märkte für seine Bands und wird ihre Zeit nicht verschwenden.
Wenn Leute sagen, ihr seid Sexisten, was wäre deine Antwort dazu?
Wie es in Spinal Tap heisst – “What’s wrong with being sexy?”
Es ist schon seltsam: ihr habt u.a. auf Taang! veröffentlicht, die ja als reines HC-Label anfingen, warum wart ihr nie auf Lookout Records? Bei Ramones-Style-Bands werden immer deren Bands genannt und aus England die Lurkers und The Boys. Die Hard-Ons, die Badtown Boys und natürlich ihr werdet immer vergessen… warum?
Ich glaube nicht, dass wir uns wie die meisten Lookout Pop-Punk-Bands anhören – und auch nicht wie die Gruppen auf Epitaph oder Fat Wreck Chords. Unser Sound hat viel mehr Rock’n‘ Roll – er hat hooks, das ja, aber wir machen nicht so viel „whoa-o-o-o“. Von den Ramones abgesehen haben wir wahrscheinlich mehr gemeinsam mit den Dickies, Misfits und Anti-Nowhere League, was unseren Stil betrifft. Wir waren nie wirklich eine trendige Punkband, aber unsere Songs überzeugen die Leute. Also mögen sie uns aus den richtigen Gründen.
Schade, dass ihr nicht zur Gruppe der Pop-Punk-Bands gehört habt, die ein Ramones-Coveralbum aufgenommen haben, irgendwie seltsam, weil ihr wart ja doch vor oder mindestens zur gleichen Zeit wie die Queers, Screeching Weasel, Boris the Sprinkler und den Vindictivies am Start – ärgert dich das?
Wir spielen gerne Cover, aber ich weiß nicht, ob wir ein ganzes Ramones-Album gut hinbekommen hätten. So diszipliniert sind wir nicht. Wir haben in all den ganzen Jahren nur zwei oder drei ihrer Songs nachgespielt. Außerdem hatten die Vindictives bereits „Leave Home“ genommen und das ist mein Lieblingsalbum von Ramones.
In diesem Beach Boys-Song „Fun fun fun“ ist die Rede von „She makes the Indy 500 look like a Roman chariot race now“ – das Autorennen und ihr seid meine einzigen Assoziationen zu Indianapolis, meine alte Uni Köln hatte als Partner-Uni die dortige Uni. Wie ist die Stadt so, was ist super, was vielleicht nicht so toll?
Es ist die elftgrößte Stadt der USA. Es ist also nicht so, dass wir auf dem Land leben, aber wenn man außerhalb der Stadt unterwegs ist, dann ist es meist ländlich. Und die meisten größeren Städte wuchsen um das Wasser herum – entweder war es ein Ozean, die großen Seen oder ein großer Fluss. Indianapolis ist umschlossen von Land – es entstand dort, wo sich die große Eisenbahn traf, Atlanta ist auch so. Musikalisch ist die City nicht die allerbeste. Die Zero Boys waren aus Indianapolis, aber sie sind die einzige andere Punk-Band von hier, die bekannter ist.
Du trägst in den letzten Jahren schwere Goldketten als Schmuck, das ist nicht wegen deiner Vorliebe zu Hiphop, schätze ich, sondern wegen Mr. T oder? Ihr habt Mr. T ja wirklich mal getroffen, er war auf eurer „More trouble…“-Platte, war er nett live? Nennst du dich eigentlich wirklich B.A. wegen dem Rollennamen von Mr. T in der A-Team-Serie, das war ja Bosco Albert „B. A.“ (Bad Attitude) Baracus (er wurde wegen seiner Reizbarkeit „Bad Attitude“ genannt, so Wikipedia)?
Yeah. Steve Sloppy gab mir diesen Spitznamen, als das A-Team die größte Show im amerikanischen Fernsehen war. Mr. T war so cool, dass er diese Spoken-Word-Einlage für unsere Platte gemacht hat. Sein Manager sagte damals: „Hey, er kann das für euch tun, aber es wird nicht auf einem Album enden oder?“. Und wir alle sagten: „Oh, nein! Das würden wir nie tun“. Hey – du hast es verkackt! Du hast uns vertraut.
Was ist das eigentlich für ein schöner Friedhof, auf dem ihr den „Veronica”-Videoclip gedreht habt?
Das wurde auf zwei verschiedenen Friedhöfen gedreht. Sie liegen beide auf der Südseite von Indianapolis, nicht weit von meinem Wohnort entfernt.
Ich glaube, mein Lieblingsvideo von euch online ist von dem Auftritt 1988 in Broad Ripple in Indianapolis, wo die Leute an so Tischen sitzen, haha… Erinnerst du dich an den Gig?
Ist das da, wo ich wie ein blöder Strandpenner angezogen bin? Das war ein Nachtclub namens Patio.Kein großer Ort, aber es gab dort einige gute Shows. Die Dickies spielten dort, die Replacements, Hüsker Dü und Mad Parade. Ich sah sogar El Vez einmal dort live.
Was ist aus Roadkill, eurem alten Gitarristen geworden, wiegt er immer noch 600 Pfund?
Er spielt immer noch und ist sehr beliebt hier in Indianapolis. Er lebt nur ein paar Straßen von mir entfernt. Roadkill hat viel Gewicht verloren, zwar ist er immer noch ein wirklich großer Kerl, aber er hat ein paar hundert Pfund weniger, denke ich. Er spielt jetzt hauptsächlich Rockabilly, Blues und Rock’n‘ Roll, aber er kann auch noch punkige Songs rocken.
Dieses Songintro von einem Anrufbeantworter mit dem Spruch „This is Russ Meyer Steve, I am returning your call”… war das wirklich Russ Meyer auf eurem AB? Wieso hattet ihr ihn kontaktiert?
Ja, er war es wirklich. Wir haben versucht, ihn dazu zu bringen, ein Video für den Song „Meyer Girls“ zu drehen. Kitten Natividad und Haji hatten bereits zugesagt, dass sie in dem Video mitmachen würden. Aber Russ Meyer war zu diesem Zeitpunkt irgendwie ein gemeiner alter Mann und sagte, wir könnten seinen Namen nicht in dem Lied oder Film verwenden, wenn wir ihm nicht viel Geld zahlen würden. Also haben wir das Video nicht gedreht, aber seine Nachricht auf die Platte getan, nur um zu sagen: „Wir lieben dich, Russ – aber fuck off, okay?“
Haben dich eigentlich politische Bands wie Crass, No Means No, Fugazi oder Bikini Kill nie interessiert? Sie hatten ja oft auch tolle Musik.
Ich war nie wirklich ein großer Fan dieser Bands, aber ich habe nicht alles gehört, was sie gemacht haben. D.O.A. sind wunderbar. Wir haben im Laufe der Jahre oft mit ihnen gespielt. Und die Toxic Reasons haben ebenfalls großartige politische Punk-Hymnen geschrieben und mit ihnen haben wir auch viele Konzerte gespielt.
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Leben aus, was ist ein glücklicher Tag?
Jeder Tag über der Erde ist ein guter Tag. Also für mich persönlich: wenn ich einen Samstag damit verbringen kann, in Second-Hand-Läden und auf Garagenverkäufen nach Büchern und Schallplatten zu stöbern, dann gibt es keinen Ort, an dem ich lieber sein würde.
Was ist dein Lieblingsbier?
Leinenkugel’s Original Lager, gebraut in Chippewa Falls, Wisconsin. Es ist mein Lieblingsbier, seitdem ich 13 Jahre alt bin.
Ich habe in einem alten Interview gelesen, dass du den Song „Holiday Road” magst, habt ihr mal überlegt, den zu covern? Der kommt ja so geil in dem Chevy Chase-Film.
Es ist ein toller Song, wirklich eingängiger 80er MTV-Pop. Jemand, der uns interviewt hatte, schlug uns vor, den zu covern, weil wir schon „Vacation“ von den Go-Go’s und „V-A-C-A-T-I-O-N“ von Connie Francis abgedeckt hatten. So dachte der Interviewer, dass das covern des Titelsongs zum Film „Vacation“ ein perfekter Weg wäre, um die Urlaubstrilogie zu vervollständigen. Ich habe schon schlimmere Vorschläge gehört. Ich hätte nie gedacht, dass ich „Action“ von The Sweet singen könnte und das hat gut geklappt.
Wie sieht euer normaler Backstage-Rider aus?
Viel kaltes Bier. Ich rauche niemals Gras, bevor wir spielen – das habe ich früher einmal gemacht und bin während der ganzen Show ständig ohnmächtig geworden. Es war schrecklich. Manchmal gibt es Pizza oder Take-Away hinter der Bühne, aber normalerweise schlüpfen ein oder zwei von uns raus und essen in einem nahegelegenen Restaurant. Ansonsten, ich weiß ich nicht… ich hänge normalerweise am Merchandise-Stand ab, also verbringe ich nicht viel Zeit hinter der Bühne, bevor wir spielen.
Kommen wir zu den letzten kurzen Fragen und kurze Antworten bitte. Hast du einen bestimmten Begräbnissong?
Ich möchte, dass sie auf meiner Beerdigung „Lovers Never Say Goodbye“ von den Flamingos spielen. Das habe ich vor 20 Jahren entschieden.
Bezüglich Traci Lords, schon mal von Gina Wild gehört, haha?
Sie sieht aus wie eine MILF, aber sie ist immer noch jünger als ich! Ich muss mir ihre Videos ansehen.
Ihr habt Ace Frehly von KISS live kennengelernt, wie war er?
Steve Sloppy und Roadkill trafen ihn. Er war irgendwie verrückt, wie in seinen Interviews. Wahrscheinlich war er damals noch ziemlich am Arsch. Ihm gefiel jedoch das „Destroyed“-Album-Cover. Ich bin sicher, wenn Gene und Paul es gesehen hätten, dann hätten sie uns direkt verklagt.
Was macht ihr in der Band beruflich („doing for a living“)?
Einfach nur leben („Just living“)  Wir reden in Interviews nicht über solche Sachen. Es ist langweilig und hat wirklich nichts mit der Band zu tun.
Was war das beste Line-up von euren Sloppyballoza-Festivals?
Das dritte Mal, 1996, das war wahrscheinlich das Beste überhaupt. Neben uns spielten die Meatmen, Murder Junkies, Vandals, Quincy Punx, Boris the Sprinkler und die Beautys. Das Jahr davor war aber auch wirklich gut, da hatten wir The Riverdales, The Undead, Mr. T Experience, Hagfish, La Cry, Sonic Dolls, die Problematics und die Trash Brats. Es war cool für die Bands, eine gute Show in Indianapolis zu spielen – das ist hier nicht immer ein toller Tourstopp. Und alle Indiana-Punk-Fans bekamen viele tolle Bands zu sehen. Es hat für alle gut funktioniert.
Du erwähntest, dass du Redd Kross magst, welche Platte magst du am liebsten?
Oh, wow…. ich mag die meisten ihrer Sachen. Ich liebe ihre allererste E.P., die sie aufgenommen haben, als sie noch in der Junior High waren. Jeder Song darauf ist großartig. Und die Cover-Platte, „Teen Babes from Monsanto“, das ist ein Klassiker. Und „Third Eye“ hat wirklich tolle Popsongs. Haben sie je schlechte Platten gemacht? Ich glaube nicht.
Letzte Frage: du erwähntest, dass es bezüglich dem Humor Parallelen zwischen NOFX und euch gibt, habt ihr mit denen mal gezockt?
Nein, wir haben noch nie mit ihnen gespielt. Einige ihrer Songs sind wirklich clever. Das Erstaunlichste für mich ist, wie „tight“ sie sind – ihre Aufnahmen sind so präzise wie ein Rasiermesser. Ich wünschte, ich hätte Mikes Brieftasche….
Danke für deine Zeit, hast du noch Grüße an unsere Leser?
Ja! Wir lieben alle unsere deutschen Freunde und Fans und wir vermissen euch. Unsere Shows in Deutschland waren immer ein Riesenspaß. Hoffentlich können wir in naher Zukunft wieder für euch spielen! … „But if you’re wakened by an obscene call, I sprayed your number on the Berlin Wall. I see the soldiers as they pass it all around. Imagine all the business you once missed because you couldn’t fuck the communists. East or west, you’re still the best deal in town”. Prost! B.A.

Anmerkungen:

(1) Hier findet ihr einen Text-Auszug: „You got every Tom Cruise film soundtrack ever made. They might get you off, but they ain’t gonna get you laid. Modern country and gangsta rap and what’s with all this New Age crap?”. B.A. sagte mal zu den Hintergründen dieses Songs: „Es geht darin wirklich um Leute, denen es völlig gleichgültig ist, was sie über ihren Kopfhörer hören. Ich hab es schon sehr oft gesagt, dass Amerika sich an dem Tag, als Hootie and the Blowfish auf Nummer eins landeten, aufgegeben hatte. Also, für mich war das der Tag, an dem die „Popkultur” irgendwie nicht richtig aufpasste. Der Song ist über eine Person, die sich mehr um Möbel als um Musik kümmert“.

2) Der Text ist eine Hommage an die minderjährige Porno-Darstellerin Traci Lords: „I met her in the video store in the summer of ’84. She had the body that wouldn’t quit. And she know what to do with it. Traci got lucky in the world of porn. Traci got noticed and a star was born. Traci got naked, Traci got laid. Traci didn’t tell them that she was underage”.

In einem Interview wurde B.A. gefragt, ob Traci Lords den Song kennt oder ob man von einer Reaktion ihrerseits weiß, er meinte: „Sie kennt den Song, so viel weiß ich. Ich habe ihr sogar selber eine CD gegeben. Aber ich weiß auch nicht, sie ist einer dieser Leute, die ihre Vergangenheit notorisch ausschlachten, wobei, klar, warum sollte sie das auch nicht? Aber dann wiederum nimmt sie sich selbst viel zu ernst und hat auch total ihren Sinn für Humor verloren. Und, es tut mir leid, aber ich weiß, dass sie minderjährig war, als ich mir zum ersten Mal einen runter geholt habe bei ihren Filmen. Das machte sie halt so scharf – sie war ein wunderschönes Teenage-Sex-Kätzchen… Typen, Frauen, Dreier, Orgien, alles. Sie unternahm niemals den Versuch, uns zu kontaktieren, vielleicht denkt sie, dass das unter ihrer Würde ist. Und das ist okay – ich bevorzuge es, sie mit ihrem lockigem braunen Haar und Babyspeck in Erinnerung zu behalten. Das ist Traci Lords für mich“.

(3) Zuerst ertönt das legendäre Dialog-Intro aus dem Film „Female Trouble“ (ein Film von John Waters (1974), da geht es um einen jungen, problematischer und vor allem egozentrischer Teenager… Wikipedia sagt zu dem Film: „ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Tabus eine bewusst geschmacklose, laute und zynische Underground-Satire auf die Fetische von Jugend, Schönheit und Schlankheit“), hier ein Auszug:
[Tante Ida:] „I’m worried that you’ll work in an office, get married, have children, celebrate wedding anniversaries. The world of heterosexuals is a sick and boring life.”
[Gator:] “Sometimes I think you’re fucking crazy. I’m real happy just the way I am”.

Und dann geht es los mit Sloppy Seconds: “People are telling me that I’m missing out on the fun. ‚Cause I don’t go anywhere and I don’t meet anyone. But I know how rumors fly when you’re a lonely guy. And I’m here to tell you it’s a lie. There’s strange things going on at night most everywhere. You know those places well and you’ve never seen me there. I walk by other men and I don’t notice them. But then those rumors start again so I’m gonna tell the world. I don’t wanna be a homosexual. I’m gonna find a girl. ‚Cause I don’t wanna be a homosexual. I guess that it’s okay if other guys are gay. But my hormones are one-directional and I don’t wanna be a homosexual… I don’t wanna go with guys named Seamus, I don’t wanna be rich and famous. I don’t wanna go to a French art festival. I don’t wanna be a homosexual. I guess that it’s okay if other guys are gay”.

(4) “Don’t believe in Rambo or Van Damme or Seagal… I believe in Eviel Knievel. I found the world ain’t how it looks and I learned it all from comic books”. Auf dem Backcover der Platte sieht man B.A. auch mit Actionfiguren spielen.

(5) B.A. zu dem Song in einem Interview: „Es geht dabei nicht um jemand spezielles, ich meine, jeder kennt welche, die mal in ungewollten Schwangerschaft-Situationen steckten. Ich denke, vielleicht war das zu einer Zeit, in der ich jemanden kannte, der über den Fakt grübelte, dass er 15 Jahre alt war und nun Vater wird, irgendwie sowas. Ich nahm das einfach als Idee und machte dann damit weiter. Es ist nur keine gewöhnliche Richtung, die diese Idee dann einschlägt. Es gibt in dieser Hinsicht so viele Songs über das Gefühl, sich schuldig zu fühlen und den Druck von dem Gewicht der Welt, das auf dir lastet. Aber ich dachte, es wäre eine verrückte Idee, den Spieß in dieser Situation mal umzudrehen und all die Verantwortung einfach jemandem ganz anders zuzuschreiben. Ich weiß nicht, ich bin überrascht, dass wir in all den Jahren nicht mehr Kritik wegen diesem Song bekommen haben. Jeder scheint ihn zu mögen und das Komische ist, das Frauen ihn genauso mögen wie die Typen“. Schon interessant, ich habe mich immer und sehr lange schon gefragt, was schwarze Rosen bedeuten. Im Netz heißt es, dass sie einerseits ein Symbol für den Tod, für etwas negatives, sind. Andererseits stehen sie aber auch für etwas Gutes, eben den Tod alter Angewohnheiten und somit für die Geburt einer neuen Ära der Hoffnung und Freude. Soso.

Interview: Jan Röhlk
Kontakt: facebook.com/SloppySecondsJunkRock

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