September 25th, 2019

DJ-DUO MISS STEREO & KITTEN ATOMIC (#116, 2006)

Posted in interview by Thorsten

Miss Stereo und Kitty Atomic legen in Köln zusammen als Duo Go Go Crazy auf und machen das super – ach gähn, was für eine tolle Einleitung. Vielleicht anders: nachdem ich mehrmals auf den Gogo Crazy Parties im Gebäude 9 zu Köln war und immer begeistert war, dachte ich mir, die beiden Djane Frauen Miss Stereo und Kitty Atomic dann mal zu interviewen. Nachdem wir uns in einer russischen Bar in Köln-Deutz im Mai 2005 getroffen haben, ich nachher ein volles Tape hatte, aber dann plötzlich noch ganz viele andere volle Tapes hatte, haben wir das Interview kurz und knapp per Email nachgeholt.

Ihr legt beide zusammen in Köln auf, einmal im Monat im Stereo Wonderland und ebenfalls einmal im Monat im Gebäude 9. Wie hat das alles angefangen und wie seid ihr an das Gebäude 9 gekommen? Wie lange macht ihr das schon?

Angefangen haben wir vor 5 Jahren im Rose Club in Köln mit unserer Partyreihe „Wham Bam“. Irgendwann wurden wir vom Gebäude 9 angesprochen, ob wir nicht Lust hätten, auch dort eine Tanzveranstaltung ins Leben zu rufen. Die nannten wir programmatisch „Gogo Crazy“ und im März 06 feiern wir schon unser 4-Jähriges! Seit ca. 1 Jahr findet außerdem jeden Freitag die „Wham Bam“-Party ihren Platz im Blue Note.

Macht es euch irgendwo mehr Spaß, aufzulegen?

Nein, unsere Lieblingssongs laut zu hören und dabei noch andere ausflippen zu sehen, macht doch immer Spaß!

Wie kamt ihr auf die Idee mit den Filmen als visuelle Unterstützung bei eurem Auflegen im Gebäude 9?

Die Halle im G9 ist ziemlich groß, da hat es sich angeboten Filme zu projizieren, die den Raum dabei auch verschönern. Für die Videos haben wir Filmausschnitte aus unseren Lieblingsfilmen zusammengeschnitten. Besonders die Tanzszenen aus alten Musicals passen immer sehr gut zur Musik, das kann ziemlich lustig sein. Zu einem Ausschnitt aus „Blow Up“, der die berühmte Strumpfhosenszene mit Jane Birkin zeigt, wurden wir gefragt, ob wir das denn nicht sexistisch fänden. Das konnten wir nicht wirklich nachvollziehen, schließlich zeigen wir auch Ausschnitte aus „James Bond“-Filmen und diese zielen ja auch nicht unbedingt ins Herz von Feministinnen. Wir sehen das mit Humor und erfreuen uns lieber an schönen Bildern.

Gibt’s ne Homepape von euch? Wenn jetzt einer das Interview liest, und sich denkt, hey, die müssen mal in „meinem“ Laden auflegen, was verlangt ihr?

Unsere Homepage ist seit letztem Sommer online unter: (heute leider nicht mehr, der Uploader)
Es kommt darauf an, ob wir Bock drauf haben. Und ob die Party kommerziell oder privat ist.

Kitty Atomic ist ja mehr für den Garagensound und Miss Stereo für den Indi Pop verantwortlich – ist da irgendwie Neid im Spiel, wenn bei einem euer Sets mehr Leute zu z.B. Garage tanzen und bei Indi Pop alle rausgehen?

Blöde Frage, Neid gibt’s bei uns nicht. Wir ergänzen uns, denn wir sind ein Team.

Was waren Höhepunkte und Tiefpunkte bisher?

Zum Glück überwiegen die Höhepunkte, wie z.B. die „Gogo Crazy“ 3-Jahres-Party oder „Gogo in den Mai“. Richtige Tiefpunkte gab’s bislang nicht – jede Party ist eben individuell.

Werden ihr als gutaussehende Frauen bei ihrer „Arbeit“ oft aufs Äußere reduziert. Wie macht sich as bemerkbar?

Scheiße NEIN! Die Leute kommen, um zu tanzen und Spaß zu haben. Außerdem kommen auch noch andere heiße Miezen zu unseren Parties.

Macht es mehr Spaß, Musik aufzulegen als selbst welche zu schaffen? Warum?

Wir haben da keine Vergleichsmöglichkeiten, da wir bisher leider noch nicht selber Musik geschaffen haben.

Wie stellt ihr es an, wenn sie die Zuhörer/innen in eine bestimmte Stimmung versetzen, eine bestimmte Richtung einschlagen wollen?

Meistens versetzen wir das Publikum in unsere eigene Stimmung, die unter anderem vom Alkoholpegel abhängig ist. Bei uns gibt’s eigentlich keine Richtung, da wir keine Skrupel vor plötzlichen Stilbrüchen haben.

Welcher Song geht immer, im Garagen- und im Indie-Bereich?

Z.B. geht im Indie-Bereich immer der Song „Close to me“ von The Cure. Und bei Garage sorgen z. B. The Sonics stets für durchgetanzte Schuhe.

Gibt es Frauen, gibt es Männer-Musik? Welche?

Nein. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und nicht unbedingt geschlechtsspezifisch.

Unterstützt ihr die alte Tradition des Engtanz Blues? Mit welcher Musik?

Engtanzblues finden wir gut, z.B. auf „Reality“ aus dem Teenie-Smasher La Boum.

Top 10 Lieblings-„Fick“soundtrack:
1) Goldene Zitronen – Fuck
2) The Beatles – Revolver
3) The Beatles – Abbey Road
4) David Bowie – Station to Station
5) The Stooges – Funhouse
6) The Rolling Stones – Out of our Heads
7) Holly Golightly – Truly she is none other
8) Nick Drake – Pink Moon
9) The Jesus and Mary Chain – Psycho Candy
10) José Gonzáles – Veneer

Top 5 Orgastische Musikmomente:
1) Maurice Ravel – Bolero
2) Madonna – Like a Virgin
3) The Stooges – Dirt
4) Goldene Zitronen – Heil Bockwurst
5) Rita – Erotica

Top 4 Sexieste Lyrics
1) Pulp – Babies
2) Jane Birkin – Je t’aime
3) The Velvet Underground – Venus and Furs
4) AC / DC – Big Balls

Top 5 Sexieste Musikerinnen
1) Nico
2) Blondie
3) Holly Golighly
4) Billie Holiday
5) Kathleen Hanna

Top 5 Sexieste Musiker
1) Beck
2) David Bowie
3) Iggy Pop
4) Helge Schneider
5) Ian Brown

Top 10 Unerotischste Musik
1-10) Tori Amos

Interview: Jan Röhlk

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