März 16th, 2007

NAKED LUNCH (#66, 10-1997)

Posted in interview by sebastian

Das erste Mal, dass ich Naked Lunch sah, war 1992 im Wehrschloss in Bremen. Da hatten sie gerade eine Platte namens Balsam veröffentlicht, und wer den Eintritt zu einem der Konzerte jener Tour bezahlt hatte, bekam eine Maxi mit zwei Stücken von Balsam und einem neuen Song geschenkt.

Das erschien mir als anständiger Werbeaufwand der Plattenfirma. Naked Lunch spielten mit Notwist und zwei weiteren Bands, bezüglich deren Identität mich allerdings mein Gedächtnis im Stich lässt (möglicherweise war eine davon die Speedniggs).

Am nächsten Morgen sassen wir beim Frühstück zusammen und sprachen über die Dinge, über die Leute, die Musik machen eben so reden. Wahrscheinlich kennt ihr auch solche Menschen. Meistens geht es da um Musik und Orte, an denen man die gemacht hat, sowie andere Leute, die man kennt, die auch Musik machen.

Oliver Welter, der bei Naked Lunch Gitarre spielt, singt und die Songs schreibt, sagte, er würde gerne Schlagzeuger in einer Heavy Metal-Band sein. Damals trug er lange Haare. Ausserdem redeten wir über Disharmonic Orchestra, deren Bassist Herwig Zamernik gerade neu bei Naked Lunch war. Damals eher aushilfsweise, seine andere Band gab es weiterhin.

Und über Klagenfurt, eine kleine, adrette, dezent mediterran angehauchte Stadt im Süden österreichs, die Heimat sowohl von Naked Lunch als auch des Disharmonic Orchestra („über Klagenfurt gibts nicht viel zu erzählen. Es ist klein, es ist wunderschön, viele schöne Seen, im Sommer ist es total geil. Es ist geil zum Proben, weil wir einen spitzen Probe-raum haben, super Freunde… Es ist ein Erho-lungsgebiet, eine Kleinstadt, wo wenig los ist, bis auf im Sommer, da sind viele Touristen da, da ist alles voll“, so Herwig Zamernik über Kla-genfurt, wo Naked Lunch immer noch leben, wenn sie nicht gerade in London sind).

Mehr als ein Jahr später fuhr ich mit meiner kleinen Hardcore-Band durch die Gegend. Der Ausflug war organisiert worden von Patrick Klopf, der bei Disharmonic Orchestra spielte, und für Cold World aus Wien, Fuckhead aus Linz und Mutant Gods aus Bremen (meine kleine Hardcore-Band) gebucht hatte.

Man sass bei diversen Frühstücken und Bieren und ande-ren Geräten zusammen und unterhielt sich über Musik, Orte, an denen man die gemacht hatte und gemeinsame Bekannte, die auch Musik ma-chen. Dierk von Cold World erzählte unter anderem, dass Naked Lunch wahrscheinlich dem-nächst mit Major-Deal aufrocken würden.

Die Jahre zogen ins Land, die kleine Hardcore-Band gab es irgendwann nicht mehr, Disharmonic Orchestra machten eine (schöne) Platte, und Naked Lunch…, von denen hörte man derweil nichts.

Mehr Jahre zogen ins Land, in denen man im-mer noch nichts von Naked Lunch hörte. Jahre, in denen ich anfing, für eine Stadtillustrierte zu schreiben, in denen ich eine Band gründete, die Popsongs mit lauten Gitarren intonierte, in de-nen das Bundesland Bremen eine grosse Koali-tion auferwählt bekam und in denen man auch von Disharmonic Orchestra nichts hörte.

Vor einigen Monaten dann bekam ich in meiner Eigenschaft als Lohnschreiberling bei besagter Stadtillustrierten eine Platte von, dreimal dürft ihr raten… genau, eine Platte von Naked Lunch in die Hand gedrückt, zum Zwecke der Rezension. Diese Platte war tatsächlich auf einem grossen Label erschienen und hiess Superstar-dom.

Puh!, dachte ich, die haben sich da ganz schön was vorgenommen, und hörte sie mir an. Was ich davon hielt, stand im TRUST #64, und ich zitiere nur kurz für abwesende Leser „…gutgelaunte Popplatte mit dem beliebten Laut-Leise-Wechselspiel und zuckersüssen Me-lodien… Hits hat’s auch…“, um meinem Wohlge-fallen Ausdruck zu verleihen.

Dann kam eine Einladung von der Plattenfirma, die Band in der Prinzenbar in Hamburg spielen zu sehen, ganz für lau mit Wichtig-Ticket und in Gesellschaft meiner Herzdame als ‚+1‘ und lauter wichtigen Leuten in Diensten von MTV und ähnlichen Organisationen, die das Konzert mit der gebo-tenen Professionalität beschauten.

Einige Tage vorher hatte mir mein alter Kumpel Dierk aus Wien erzählt, ich solle mir das mal anschauen, es sei für die Art von Musik ziem-lich perfekt. Und ausserdem würden Naked Lunch demnächst mit KIss auf ein paar Festi-vals spielen. Schliesslich, ihr merkt, ich nähere mich bedächtig der Gegenwart, war es dann mein Job, ein Konzert von Naked Lunch in Bremen für schon besagte Stadtillustrierte an-zukündigen, was mich auf den Gedanken brachte, ich könnte vielleicht mit meiner kleinen Popband da am gleichen Ort und Abend viel-leicht auch noch…

Das funktionierte, und als ich so meine paar Sachen zusammenpackte, die man für einen Auftritt braucht (Haarspray, Kajalstift und mein Handy, falls ihr versteht, was ich meine…), kam mir der Geistesblitz, mein kleines Diktiergerät dazwischen zu tun, um Naked Lunch zu interviewen. Meine kleine Pop-Band und Naked Lunch taten Dinge, die Leute die Musik machen vor Auftritten so tun. Abklären, wer was benutzt, den Sound checken und Bier trinken. Und als die lästigeren dieser Dinge hinter uns lagen, setzten wir uns, um zu klären, was denn in all den Jahren geschehen war.

***

Herwig: 1993 haben wir ein Demo mit drei Songs gemacht und sind damit nach England gefahren. Wir haben dort einen Freund, wohl-gemerkt: einen, den haben wir gefragt, ob er Manager werden will. (…) Er hat zwar keine Ahnung von dem ganzen gehabt, aber ist eben dann mit durch die Gegend gezogen und hat versucht, das Tape jemanden reinzudrücken. (…)

Es gibt so eine Radiostation dort, wo immer ganz neue Sachen vorgestellt werden, und wir haben da seltsamerweise super abgeschnitten, obwohl wir österreicher sind. Das hat aber auch, glaub‘ ich, damals niemand gewusst, dass wir österreicher sind. Es war einfach nur ein blankes Tape, was abgegeben wurde. (…) Das ist halt gut gelaufen dort. Wir haben gute Reaktio-nen gekriegt, und daraufhin sind einige grosse Firmen interessiert gewesen, unter anderem One Little Indian. Das ist ja eigentlich kein Major, aber eine sehr coole Firma. (…)

Oliver: Die (ob damit One Little Indian gemeint sind, oder ein anderes Label, ist jetzt mal nicht entscheidend – d. I.) haben uns halt auf hundert Millionen Showcases geschickt auf der ganzen Welt. Wir durften wie die Fürsten in New York logieren und so. Das war meistens zweitrangig, ob wir den Deal bekommen haben, weil’s einfach ’ne klasse Zeit war.

H.: Wir sind abgeholt worden von einem Riesen-Van mit verdunkelten Scheiben, Fünf-Sterne-Hotel…

O.: …im 25. Stock logiert, zehn Tage oder eine Woche oder so…

In der Zeit habt ihr also auch nichts weiter gemacht ausser Musik?

O.: Wohl. Wir haben halt geguckt, wie man die Miete zusammenkratzen kann…

H.: …Schwimmen waren wir ab und zu…

Bogs, der Schlagzeuger: Brasilien…

H.: Stimmt! Da ham’r a Video gedreht. Eine ganz dubiose Geschichte.

Eine Zeit lang wart ihr irgendwie gar nicht präsent, hatte ich so den Eindruck.

O.: Eine Zeit lang haben wir wirklich nicht viel gemacht. Wir haben uns diesem Diktat nicht gebeugt, dass du ’ne Platte aufnimmst, tourst, wieder eine Platte aufnimmst, tourst. Da hattenwir keine Lust drauf. (…)

(Auf dem Weg zum Superstardom ist das ehemalige Big Store-Label, jetzt als Commu-nity eher eine Promotion- und Management-firma (auch Bands wie Notwist lassen sich dort betreuen), ständiger Begleiter. Schon 1989 erschien auf Big Store Naked, eine sechs Songs fassende Mini-LP, die erste Platte von Naked Lunch.)

O.: Es ist eigentlich so, dass wir als Künstler nur Community gegenüber verpflichtet sind.

H.: über das hinaus sind die meisten von Community gute Freunde von uns. Richtige Freunde. (…)

O.: Auch die Agentur ist noch die selbe. Wir sind auch nicht zu einer grossen Agentur gegangen, wo wir etliche Angebote dieser Riesenagenturen hatten, die sich halt denken, dass Naked Lunch durchstarten könnte. Die wollen sich solche Bands natürlich im Vorfeld schon sichern. Wir sind immer noch bei Power-line.

Aber wahrscheinlich könnte euch eine grosse Agentur auch erstmal gar nicht so richtig weiterhelfen, oder?

O.: Naja, die bringen dich zum Beispiel auf andere Festivals. Wenn so eine Agentur sagt, Jungs, da kommen, ich nenne jetzt einfach mal ’ne Band wie Oasis, und man könnte sich vielleicht sogar darauf einigen, wär’s für die kein Thema, dich da raufzubringen.

H.: Das Problem dabei ist, wir würden wahr-scheinlich, wenn wir ’ne supergrosse Agentur in Deutschland hätten, sieben Festivals mit H-Blockx spielen, fünf Festivals mit den verdamm-ten Rammstein und mit Type O Negative. Und bei Powerline wissen wir haargenau, dass das Leute sind, die ähnlich denken wie wir, und die würden überhaupt niemanden auf ein Ramm-stein-Festival raufbringen. Und die wissen ganz genau, dass wir auf sowas keinen Bock haben. (…) Wir haben keinen Bock, über eben solche Sachen die Kontrolle zu verlieren. (…) Wir hätten auch mit Foo Fighters spielen sollen. Haben wir deswegen nicht, weil Foo Fighters abgesagt haben.

Da ist natürlich der Faktor dabei, dass man weiss, dass es wichtig ist. Der typische Support-Schnickschnack eben. Aber abgesehn davon ist es bei Naked Lunch so, dass wir nicht nur des Erfolges irgendeinen Support machen, sondern bei Foo Fighters ist es auch so, dass wir gern mit denen gespielt hätten. Wenn wir mit den Cranberries touren könnten, würden wir nein sagen. Wenn wir mit U2 touren sollten, auch. Sind wir gefragt worden! Wirklich! Allen Ernstes!

Da wären wir im Prinzip schon bei den Festivals mit Kiss.

H.: Das war super!

O.: Es ist jetzt nicht der absolute Bringer, da zu spielen. Das ist für dich lustig. Du stehst da oben auf der Bühne, und ’ne Stunde später kommen Kiss, und die stehn auch da. Um das gehts. Als du acht, neun Jahre warst, fandst du die supergeil, und ein paar Jahre später stehst du halt selbst oben auf der Bühne. Das ist das schöne daran.

H.: Mit Kiss, das ist ganz einfach. Ich meine, wir wissen alle, dass es superwichtig ist so grosse Supports zu spielen. Erstens einmal das. Aber dieser Faktor war bei Kiss überhaupt nicht da, denn was sollte uns das schon gross bringen. Die Dreihundert die da hingehen und Naked Lunch geil finden, findens halt geil. Alle anderen… Warum sollten die es geil finden. Das war für uns überhaupt nicht so wichtig.

Aber so unwahrscheinlich ist es doch auch nicht, dass euch jemand da geil finden könnte?

O.(?): Das sind Metaller. Für die sind wir schwul.

H.: Ich bin jedenfalls überhaupt nicht davon ausgegangen, dass wir jetzt da grossartig gefeiert werden.

Habt ihr die Typen persönlich getroffen?

O.: Nein, die triffst du nicht.

B.: Ace Frehley kannst du überhaupt nicht mehr treffen.

O.: Wenn du den triffst, da geht man durch.

Nach dem, was eher unter Superfandom laufen könnte, kommen wir jetzt zu dem, was Superstardom ausmacht. Da fiel mir vor allem auf, dass die Texte anscheinend ganz bewusst nicht mehr der Versuch waren, gute englische, beziehungsweise amerikanische Lyrik zu schreiben.

O.: Das habe ich abgelegt. Das habe ich zu Balsam-Zeiten noch krampfhaft versucht zu machen, mit dem Wörterbuch dazusitzen und gute Texte zu schreiben. Jetzt verwende ich das Englisch, das ich sprechen kann, das natürlich vom Vokabular her nicht das eines Engländers ausmacht. Das eines Amerikaners schon…

Wenn ihr jetzt in England spielt, wie reagieren die Leute da? Ist das für die lustig?

O.: Ja, das finden die lustig. Die finden das auch lustig, weil wir ’ne österreichische Band sind. Das finden die prinzipiell lustig. Das ist das gleiche, wie ’ne Band vom Mars oder so. Das ist so ein typisch englisches Phänomen.

Ihr könnt da aber trotzdem normal auftreten?

O.: Ja klar. Wir haben auch keinen Respekt mehr vor der englischen Arroganz, sag ich jetzt mal so, sondern wir begegnen den Engländern mit der gleichen Arroganz, mit der sie uns begeg-nen, und dann legt sich das natürlich. Das ist ganz einfach, da kommt jemand auf der Strasse her, und der haut dir eins in die Fresse, und du haust ihm eins zurück, dann hat er mehr Respekt vor dir.

H.: Zumindest haut er nicht noch einmal hin.

O.: Nur, wenn du Pech hast… oder er ist dreimal so gross wie du.

Zum Titel Superstardom habt ihr euch wahrscheinlich schon des öfteren geäussert…

O.: Nö, noch nie…

H.: Das ist das erste Mal, dass wir das gefragt werden…

…ihr müsstet ja eigentlich schon eine fertige Antwort haben.

O.: Wir haben ein zehnseitiges Pamphlet.

Das kannst mir ja mal zufaxen…

O.: Superstardom… Es ist lustig, weil wir bis jetzt immer den Ruf hatten, eine relativ sympa-thische Band zu sein. Und jetzt, wenn wir irgendwo spielen und lesen die Tagespresse, wo wir angekündigt werden, dann steht da mei-stens so ‚Naked Lunch, die auf Rockgehabe stehen‘, oder die halt ‚unverbesserlich arrogant geworden sind‘, und so, ohne dass wir uns je so geäussert hätten, sondern einfach nur, wegen des LP-Titels.

Naja, man macht das natürlich auch nicht einfach so…(…)

O.: Wir wollten auch auf die Konkurrenzkämp-fe zwischen den Bands in England noch einen draufsetzen… Das ist zum Teil ja ganz lustig., nur uns wird das nicht zugestanden. Wir müssen immer bescheiden sein, wenn wir irgendwo hinkommen. Von uns wird verlangt, dankbar zu sein, dass wir auf der Bühne stehen dürfen, und dass wir dankbar sein müssen, irgendwo hinkommen zu dürfen, und wie schön es doch wieder sei, in Amerika zu sein und all so’n Scheiss. Umgekehrt passiert das nie so. (Was allerdings nicht stimmt.

Wer wäre nicht genervt von dem ganzen Blabla, dass es in Deutschland das beste Bier gebe, dass das deut-sche Publikum das beste auf der ganzen Welt sei, und eben wie toll es sei, wieder mal hier zu sein, das uns permanent von der Bühne entge-gengehalten wird, übrigens sehr schön ad ab-surdum geführt von den Ramones auf der It’s Alive-LP, wo Joey Ramone bei seinem ersten Auftritt in England erzählt, wie schön es sei, wieder hier zu sein. – d.I.) Es wird von uns Kontinentaleuropäern verlangt, dass man schon dankbar sein muss, in England aufzutreten. Andererseits nimmt jede fünftklassige Band aus England es als total selbstverständlich hin, weltweit auf Tour gehen zu dürfen.

Aber dass das so ist, hat die gleichen Gründe, wie euer Umzug nach England.

O.: Das schon, aber man kann solche Wege in beide Richtungen gehen, indem man einfach hingeht, und indem man diese Unverfrorenheit, diese aufgesetzte Rotzigkeit auch raushängen lässt. Wir dürfen das auch, und es passt auch.

Da ja Naked Lunch bei der gleichen Agentur sind, wie Notwist und Sharon Stoned, das Fach in dem sich diese Bands beweg(t)en zumindest ursprünglich das gleiche war, und ein Song auf Superstardom starke harmonische ähnlichkeiten zu Notwist hat, gestattete ich mir, nach eventuellen Querverbindungen zu fragen.

O.: Wir sind Freunde von denen. Wir kennen Sharon Stoned, die Speedniggs schon seit Ewigkeiten, und auch Notwist. Unsere allerer-ste Tour in Deutschland haben wir mit den Speedniggs gespielt und mit Notwist. Aber wir gehören nicht zu diesem Klüngel.

Und was die musikalische Entwicklung angeht? Lässt man sich da beeinflussen?

O.: Das kann schon sein. Gewisse Parallelen hört man natürlich immer raus. Ich bin ein grosser Fan dieser Bands, aber ich habe mit diesem Klüngel grosse Probleme. (…) Die können sich alle auf dieselben Bands und Musikrich-tungen einigen und sowas…

Das sind ja auch immer die zwanzig gleichen Leute mit dreissig verschiedenen Bands…

O.: Da sind wir aussen vor. Da haben wir auch keine Lust drauf. Wir sind grosse Fans von diesen Bands, das ist mal wichtig, oder so. Und wir nehmen auch zum Teil in Weilheim auf. Home, das Stück, was du meintest, ist in Weilheim aufgenommen, und das ist im selben Studio aufgenommen, wo Notwist und ?? produzieren und zum Teil von deren Produzen-ten mit produziert worden. Das kann sich schon auswirken. Das macht aber nichts. Das ist eine schöne Hommage geworden.

Eine Sache, die mit Superstardom als ökonomischem Verhältnis zusammenhängt, kam auch noch zur Sprache.

H.: Ich finde das Zustandekommen dieses Interviews total geil. Dass da nicht die Mercury hingeht und anruft von wegen Interview, sondern man trifft sich irgendwo und macht einfach ein Interview.

O.: Aber so war das eigentlich bislang meistens. So kannten wir das. Das ist für uns auch sehr neu, terminmässige Dinger zu machen.

H.: Da gibst du Interviews in Hamburg, unten im grossen Konferenzsaal, riesengross.

O.: Die zahlen uns da Flüge von Köln nach Berlin, damit wir termingerecht da sind… Und dann drei Interviews auf einmal, jeder kriegt einen Musiker…

H.: Ja klar, du müsstest den mal sehen, den Konferenzsaal bei der Mercury… Das ist Massenabfertigung. Da steht dann schon draussen der Nächste, und dann geben sie dir noch fünf Minuten, länger nicht, okay, zwei Fragen noch, das ist voll lächerlich.

Das sind natürlich Dinge, die dazuzugehören scheinen, will man von der Musik leben. Und Naked Lunch haben allem Anschein nach recht konsequent darauf hingearbeitet, dass das passiert.

O.: Das gehört natürlich mit dazu. Das wäre ja bescheuert, wenn man das leugnen würde.

H.: Zumindest unehrlich, würde ich sagen. Bescheuert wären wir, wenn wir es nicht wollten.

***

Die Geschichte geht dann noch weiter. Meine kleine Band (die es mittlerweile übrigens so nicht mehr gibt) spielte, Naked Lunch spielten, erwiesen sich wirklich als exzellente und gitarrensolofreie Live-Band, und was noch geschah, gehört nicht in einen Text  über Naked Lunch. Wir verabschieden uns fürs erste aus der Welt der Pop-Musik und des Superstardom. Eine gute Nacht wünscht euch

STONE.

Links (2015):
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