Februar 4th, 2015

Ungewöhnliche Wertanlagen – 25 Alternativen zu Festgeld & Co., Gerald Pilz

Posted in bücher by Dolf

UVK Verlag, Schützenstr, 24, 78426 Konstanz, www.uvk.de
UngwöhnlicheWertanlagen
Das ist ja mal ein unterhaltsamer und kurzweiliger Ratgeber – wie ernst man ihn nimmt, bleibt wohl jedem selbst überlassen. In Zeiten in denen sich „Sparen“ nicht mehr „lohnt“ (man müsste mal untersuchen seit wann Sparen mit automatischer Geldvermehrung in Verbindung gebracht wurde oder ist das nur banales Horten?) kann die ein oder andere hier aufgezeigte Alternative für bestimmte Menschen sicher eine sein. Vorgestellt werden „Wertobjekte“ für den kleinen und den großen Geldbeutel, dazu alles Wissenswerte um Kauf, Verkauf, Aufbewahrung, etc., sowie hilfreiche Tips und Checklisten. Konkret geht es um diese „Wertanlagen“: Briefmarken, Münzen, Bücher, Porzellan, Whisky, Wein, Cognac, Rum, Uhren, Teddybären, Comics, Überaschungseier, Schreibwerkzeuge, Sammelkarten, Ansichtskarten, Historische Wertpapiere, Kunst, Oldtimer, Meteoriten, Fossilien, Schallplatten, Patente, Bonsaibäume,

Agrarland, Wald. Irgendwie werden die Texte zum Ende immer kürzer und unambitionierter, was aber halb so wild ist, da es auch für den Leser ein wenig ermüdend ist darüber zu staunen für was Leute wie viel Geld bezahlen. Während einige der Preise ja noch irgendwie nachvollziehbar sind, mehr oder weniger – fragt man sich schon warum Leute über 150.000 Euro für einen Teddybären bezahlen oder gar über 3 Millionen US-Doller für ein Comic-Heft. Eine bestimmte Figur aus einem Überraschungsei – 15.000 Euro. Der Wahnsinn nimmt kein Ende – und es kommen ja immer neue Sammelobjekte hinzu. Ein Bekannter erzählte mir neulich das er ein paar alte Computer/Video-Spiele für 130.- Euro auf dem Bremer Flohmarkt kaufte um sie dann für über 20.000 Euro an einen Sammler in Japan zu verkaufen…. letztendlich zeigt das Buch sehr deutlich den Wahnsinn unseres ganzen „Wertesystems“. Weil all diese überteuerten Objekte sind das ja nicht wirklich Wert, erst wenn der Kollege Kapitalismus zusammen mit seinem Kumpel Sammelleidenschaft und einer kleinen Portion Gier und Geltungsbedürfnis entsprechend zusammenwirken sind Menschen bereit solche verrückten Summen für Dinge zu bezahlen, vorausgesetzt sie haben das nötige „Kleingeld“. Das gilt natürlich auch für „etablierte Werte“ wie Kunst, Wein, Briefmarken usw. Aber das ist nun mal das System in dem wir leben…. und wenn du vor 28 Jahren das erste Trust für 2,50 DM gekauft hast und in ein paar Jahren jemanden findest der dir das 100fache oder mehr dafür bezahlt…… wer weiss. Die Problematik bei all diesen „Werten“ ist natürlich genau die gleiche wie bei Gold… zum einen kann der Wert sinken, oder es kann plötzlich gar nichts mehr Wert sein, bzw. wenn man seinen „Schatz“ dann verkauft hat, hat man eben nur noch das schnöde Geld. Es soll hier nicht komplizierter werden als es ist – das Buch liest sich flüssig durch, man bekommt massig interessante, wenn auch meist nutzlose, Informationen und man wird vielleicht sensibilisiert mehr auf bestimmte potentielle „Werte“ zu achten. Und sollte man tatsächlich aktiv mit einer alternativen Wertanlage loslegen wollen gibt es hier auf knapp 200 Seiten in jedem Fall gute Tips. Gebundene Ausgabe mit Lesebändchen. 19,99 Euro (dolf)
Isbn 978-3867645126

[Trust # 169 Dezember 2014]

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