März 12th, 2007

TRUE NORTH (#108, 10-2004)

Posted in interview by andreas

True North / dave, ryan, matt, mark

LETS PLAY MUSIC!

Wieder Gainesville, wieder No Idea, wieder RAD! True North beehrten an diesem regnerischen Tag Ende März diese namenlose norddeutsche Provinzmetropole mit 238.000 Einwohnern. „Somewhat Similar“ ist passend zur Tour rausgekommen und meistert den schmalen Grad zwischen Eingängigkeit und Langeweile perfekt. Am Besten einfach mal reinhören, am allerbesten gleich kaufen.!

(Der Albumtitel ist übrigens einem bandinternen Joke entsprungen) Im Nexus traten sie VOR(!) Da Hawney Troof auf, wer das review im TRUST gelesen hat, weiss wovon ich rede. Live gehen die neuen Songs am meisten nach vorne!

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Woher kommt der Bandname?

Dave: Ich habe einen Abschluss in Geografie, naja, wenn man einen Kompass hält, dann zeigt der den magnetischen Nordpol an, also den echten und nicht den, der im Atlas steht, daher kommt der Name!

Ihr habt gerade in Skandinavien mit Trapdoor Fucking Exit gespielt, habt ihr sonst zu europäischen No Idea Bands oder anderen nicht amerikanischen Bands Kontakt??

Ryan: Ich und Matt arbeiten bei No Idea und wir hatten eine Band in England, „the Tone“, mit denen wir gearbeitet haben, aber die gibt es nicht mehr. „No Choice“ sind aus Wales, wenn die Bands touren, kümmern wir uns darum, das alles läuft und wir halten Kontakt, meistens per e-mail, weil telefonieren ist ja nicht so praktisch wegen der Zeitverschiebung.

Matt: Ach so, das bezieht sich jetzt mehr auf No Idea, nicht unbedingt auf True North, aber alle unsere Bands haben sehr viel miteinander zu tun.

„Somewhat Similar“ ist gerade raus gekommen, könntet ihr es für jemanden, der es nicht kennt, beschreiben?

Mark: Well, it`s somewhat similar to our other records, ich hab von anderen gehört, dass es experimentell geworden ist, aber ich denke, es ist das genaue Gegenteil. Das Album ist direkter, gerade heraus, mehr Gesang als nur Geschrei.

Dave: Ich denke, dass sich die Songs mehr nach Songs anhören, ich meine vom Songaufbau her, wir spielen die Parts mehr als 1mal, das hört sich noch an wie die früheren Sachen, ist aber melodischer.

Manchmal hört sich das ein bisschen an wie alter, traditioneller Folk oder Songwriter- Musik..wow

Ryan: Die einzige Verbindung, die ich da sehe, ist diese extreme Gewissenhaftigkeit, die Art, wie wir die Musik machen, es gibt so einen kreativen Vibe, eben das Songs vorgestellt werden und jeder gibt seinen eigenen Spin, seinen vibe dazu und am Schluss ist es etwas ähnliches, aber doch ganz anders als gewollt.

Wart ihr erst Musiker und seit dann in diese Szene gekommen oder wart ihr erst in diesem Dunstkreis und habt dann angefangen, Instrumente zu spielen, um euch auszudrücken oder ähnliches??

Dave: Früher bin ich geskatet, dann kam Heavy Metal und dann Punk/HC, so war das, als ich so ungefähr 10 war und dann dachte ich, dass es Spass machen müsste, Schlagzeug zu spielen und das hab ich dann auch gemacht und bin dann in diesem ganzen Musik-Ding aufgegangen.

Ryan: Ich habe mich für Musik interessiert und habe dann ein Instrument angefangen und durch das Spielen erst gelernt, wie man spielt. Ich muss sagen, dass ich nie der Typ war, der für sich Songs schreibt oder der für sich alleine übt.

Matt: Für mich gilt dasselbe und dazu kommt noch die Faszination für Punkrock, sich eine Gitarre zu schnappen und sie als Mittel und Ventil zu nutzen, fürs angepisst sein, zum kommunizieren und das selbst Musiker sein war für mich ein später auftretender Gedanke.

Mark: Ich mochte Musik schon immer, aber das Spielen schien für mich eigentlich sehr früh vorbei zu sein, ich lernte als Kind musikalische Theorie, ich spielte Piano und Trompete und davon hatte ich dann genug. Später wurde ich von der ganzen Musikszene fasziniert und entdeckte die Ideen hinter Punkrock usw. und die Möglichkeit, Musik zum sich selbst ausdrücken zu nutzen.

Viele denken hier, dass alle die skaten oder geskatet sind Fatwreck kids werden oder schon sind und bleiben.

(alle lachen)

Dave: Naja, das ist fast 20 Jahre her, dass ich geskatet bin, also gabs da kein Fatwreck, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es die heutige Situation ziemlich trifft, snowboarding, funsport usw.

Ryan: Skaten in den 80er war ein „bisschen“ anders als heute, wir hörten Bands wie Agent Orange und D.R.I.

Ihr tourt meistens in Florida und an den Küsten, gibt es einfach keine Szene im Mittleren Westen?

Ryan: Es gibt eine grossartige Szene im Midwest, aber man muss schon sagen, dass man dort immer sehr lange fahren muss um shows zu spielen, die nicht soooo gut sind, alle städte sind dort sehr weit von einander entfernt und wir sind auf Grund unserer Lebensumstände nicht in der Lage, 8 Monate im Jahr touren zu können.

Also ist es für uns besser, bei einer 6 Wochen-Tour die Küsten zu spielen, weil wir öfter spielen können und die Shows auch besser sind. Hinzu kommt noch, dass Florida sehr isoliert liegt und alles weit weg ist. Wenn wir nach Texas wollen, sind das schon wieder 20 Stunden Fahrt, das ist schon wieder 1 Tag weniger. Es gibt schon viele coole Leute dort und wenn man grösser ist und die shows kalkulierbar werden, also gleichbleibend gut, kann man da auch touren, aber im Moment nicht.

Ihr wart nicht durchgehend mit True North aktiv, warum?

Ryan: Als wir anfingen, war es wie ein Sammelbecken von anderen Bands, den meisten von uns jetzt ist es nach ein paar Jahren mehr, es ist eine Art Band, in der wir spielten, wenn wir es brauchten, also zum Spass, seit August 2003 sind wir aber aktiver als je zuvor, haben eine Scheibe draussen, haben vor unserer Europatour in den Staaten gespielt und reden schon wieder übers touren, wenn wir zurück sind und hoffen auch, bald wieder zu kommen, die Wellen, in denen wir also aktiv sind, kommen immer öfter.

Was hört ihr noch so für Musik, also neben den ganzen No Idea Bands?

Dave: Ich höre viel Indi-HipHop, Aesop Roc., so Anticon Rec. Sachen und punkmässig so Sachen wie Les Savy Favs.

Ryan: Ich mag verdammt viel Musik, vielleicht zuviel, bei der Arbeit haben wir tausende von Platten. Am meisten mag ich Bands, mit denen wir getourt sind, mit denen wir uns angefreundet haben, Bloodbrothers und viele Gainesville Bands.

Matt: Wir hören alle sehr unterschiedliche Musik, Jazz, Country und Bands, die wir kennen.

Mark: PJ Harvey, Klassische Musik, Country, alles mögliche, ich bin da sehr offen.

ok, das wars, lesen, hören, kaufen!

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Interview: Philip Nee-Kotey

 

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