Tofu – Vom skurilen Kampf um ein unscheinbares Weltnahrungsmittel – Bernd Drosihn

Ventil Verlag, Augustinerstr.18, 55116 Mainz, www.ventil-verlag.de
Isbn 978-3-931555-53-5

Ich muss zugeben, ich hatte ein etwas anderes Buch erwartet, mehr ein – sagen wir Fachbuch. Aber die ersten 70 Seiten auf einer Zugreise von HH nach HB waren schnell gelesen und ich hatte mich an Droshins Erzählstil gewöhnt. Der ist nämlich eher wie eine durchgängige Kolumne über die Geschichte seines Lebens, seine Gedanken und Erfahrungen. Er erzählt, nicht chronologisch, von seinen Erlebnissen und Erfahrungen als Tofumacher, Vegetarier (oder wars Veganer?), kurzfristiger Wehrdienstler, Musiker und einfach Mensch. Das ist oftmals sehr interessant, meist hintergründig und immer voller Lebensfreude.

Man erfährt einiges über die Geschichte des Tofu in Deutschland, über Ernährung, über (Massen-)tierhaltung, Gesundheit, Arbeitsethos und vieles mehr. Im Prinzip alles nichts neues, aber man kann es ja auch nicht oft genug aufschreiben und sagen! Und „neue“ Gedankengänge, die so Neu gar nicht sind, mir aber gut gefallen sind auch drin, zum Beispiel das Fleisch ja vom Wortstamm her eigentlich gar nichts mit „totem Tier“ zu tun hat, aber in der Sprache so benutzt wird, obwohl es ja auch z.B. Fruchtfleisch gibt. Dazwischen gibt`s dann immer mal wieder „schlaue Sprüche“ die Bernd „Tofuismus“ nennt. Sowie zum Schluss Fotos aus einem Tofubetrieb und ein paar Rezepte zum Thema. Liest sich flüssig, gut um Leute zu informieren, für „Experten“ steht aber nicht wirklich neues drin – aber, das kann ja jeder selbst Entscheiden. Auf jeden Fall sehr lange her das ich mal wieder ein „derartiges“ Buch gelesen hab…..+150 Seiten Paperback 12,90 Euro (dolf)

[Trust # 146 Februar 2011]