Juni 1st, 2016

Steinweiss Alex – The Inventor of the Mordern Album Cover – Kevin Reagan

Posted in bücher by Dolf

Taschen, Hohenzollernring 53, 50672 Köln, www.taschen.com

SteinweissAlexsmall

Das Buch wurde bereits 2011 veröffentlicht und im gleichen Jahr in Trust # 151 besprochen. Hier liegt jetzt die deutlich günstigere, aber eben auch kleinere (14 x 19,5 cm), Version vor. Im Prinzip mit dem gleichen Inhalt wie das Original, nur eben nicht so opulent zum ansehen, dafür aber mit etwas mehr Seiten – 552 und ebenso als hochwertige Hardcover Ausführung mit Lesebändchen. Muss man also selber wissen ob die Größe einem das Geld wert ist. Zur Erinnerung hier einfach nochmal die original Rezension von damals: „Der Name Alex Steinweiss war mir bisher noch nicht bekannt, obwohl ihn eigentlich jeder kennen sollte! Schließlich hat der Mann das Schallplattencover erfunden. Das mag erstmal komisch klingen, aber vor 1940 standen alle Schallplatten in schlichten braunen Standardverpackungen im Regal.

Damals gab es nur Schellackplatten die auf 78 U/min abgespielt wurden und nur ungefähr 4 ½ Minuten Spielzeit hatten. Deshalb wurden die einzelnen Platten zu einem Album zusammengefasst das aussah wie ein Buch. Erst im Jahr 1948 kam die auch heute noch bekannte Vinyl-12″, welche mit 33 1/3 U/min abgespielt wird, auf den Markt die bis zu 25 Minuten Spielzeit hat und daher kommt auch der Name Album, hergeleitet von dem „klassischen“ Album das aus mehreren Schallplatten bestand.
Im Buch ist auch ein sehr schönes Foto des Erfinders der Langspielplatte, Peter Goldmark, abgedruckt wo er neben einem übermannshohen Stapel von herkömmlichen Alben steht und die gleiche Menge Musik auf einem kleinen Stoß LPs passt, die er unter seinem Arm trägt. Darüber kann man mit der heutigen Speichertechnik nur lachen, wenn man will – aber zurück zum Buch und dem Grafiker Steinweiss (der in diesem Jahr [2011] verstorben ist).
Nachdem der New Yorker die ersten Cover für Columbia gestalten durfte stieg der Plattenumsatz binnen weniger Monate um 800% (!!) – kein Wunder also das sich die Idee durchsetzte. Steinweiss hatte den richtigen Einfall zum richtigen Zeitpunkt. Die folgenden drei Jahrzehnte entwarf Steinweiss tausende Cover für Klassik-, Jazz- und Popmusikplatten für Columbia, London, Decca und Everest. Neben diversen Logos, Label und Werbematerial erfand er sogar eine eigene Schriftart, die Steinweiss Scrawl. Weniger bekannt – aber hier auch dokumentiert – sind Entwürfe für Etiketten und Verpackungen von Spirituosen, Filmtitelsequenzen und seine Plakate für die U.S. Navy. Was eben ein Grafiker so alles macht, zuguterletzt auch noch Kunstwerke. Das Hardcover Buch im Format 34 x 28,3 hat 422 Seiten und ist großzügig gestaltet, was auch gut ist, damit die Artwork zur Geltung kommt. Aufgezeichnet wird die ganze Geschichte des Grafik-Designers (Mehrsprachig: Deutsch, Englisch, Französisch) sowie die einhergehende Geschichte seiner Albumcover. Mich persönlich spricht sein Stil nicht besonders an, dennoch ist es sehr interessant seine Laufbahn zu verfolgen, es gibt viel interessantes zu lernen. So ist auf Seite 142 ein Cover von Henry Jerome and his Orchestra abgebildet, eine Popplatte von 1962, einer der darauf enthaltenen Songs heisst „Deep Purple“, ich mutmaße jetzt einfach mal das die 6 Jahre später in England gegründete Band ihren Namen daher hat – wissen tu ich das natürlich nicht.
Wenn man das Buch am Stück liest merkt man das sich einige Passagen wiederholen, was jetzt nicht wirklich nervt, aber auch nicht hätte sein müssen, aber das nur am Rande.
Abgerundet wird das ganze durch Essays von Steven Heller und Kevin Reagan der das Buch gemacht hat.
Ein Buch für alle Vinylfreunde und Leute die an Geschichte bzw. Grafik interessiert sind.“ Falls es jemand interessiert, in der gleichen Reihe sind auch erschienen: „Funk & Soul Covers“ von Paulo Joaquim (Isbn 978-3-8365-5626-2) und vom gleichen Autor „Jazz Covers“ (Isbn 978-3-8365-5636-1) ähnlich dick sonst gleiches Format. (dolf) 14,99 Euro

ISBN 978-3-8365-5776-4

[Trust # 177 April 2016]

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