Februar 1st, 2012

Riot Grrrl Revisited – Geschichte und Gegenwart einer feministischen Bewegung – Katja Peglow/ Jonas Engelmann

Posted in bücher by Dolf

Ventil Verlag, Boppstrasse 25, 55118 Mainz, www.ventil-verlag.de

Mit dem Titel wird ja schonmal mit auf den Weg gegeben das es nichts wirklich neues zum Thema gibt, sondern das man sich eben mal wieder damit beschäftigt. Kann man machen, ist grade für die jüngeren LeserInnen immer ganz nett. Nach einer Einleitung der Autoren gibt es erstmal das Manifest der Riot Grrls, gefolgt von einem sehr langen, überarbeiteten Text von Julia Downes zur Geschichte und Vermächtnis von Riot Grrrl, der bereits 2007 im Buch Riot Grrrl! Revolution Girl Style Now! erschienen ist.Weiter mit einem Text von Gudrun Ankele…

Moment, das dauert zu lange. Ein guter Teil der Texte/Essays ist bereits in anderen Publikationen erschienen und berichtet zum Thema, mal zu wissenschaftlich, mal gut, hin und wieder auch hanebüchen. Es gibt auch Interviews mit Jessica Hopper, Melanie Gross und den Grether Schwestern. Aufgelockert wird das ganze durch ein paar Fotos und Grafiken. Die verschiedensten Problematiken (kaum nicht-weisse Frauen aus unteren sozialen Schichten) und Stömungen (Presse, ja oder nein) werden ausführlich behandelt und dargestellt, so das man sich ein relativ gutes Bild von der ganzen Bewegung machen kann.

Einmal wird auch „der Hardcore“ mit dem Thema in Verbindung gebracht und die Autrorin fühlt sich im Jahr 2000 damals so als ob sich „im Hardcore“ wegen Riot Grrrl nicht viel geändert hat. Tja, in „meinem Hardcore“ Mitte der Achtziger waren die Frauen bereits integriert, bevor es Riot Grrl überhaupt gab, das war ja das besondere, hat aber natürlich in anderen Strömungen die sich genauso nannten nie wirklich stattgefunden. Noch krasser ist ein Beitrag einer Amerikanerin die erstmal stumpf „meine Schwäche ist meine Stärke“ durchsetzt, was etwas übertrieben daher kommt, weil sie nicht nur will das die Leute sie und wie sie ist tolerieren, nein, sie will das die Leute es akzeptieren und verstehen und vor allem will sie das sich alle damit beschäftigen, das nervt.

Das gibt es immer mal wieder, das Leute von anderen einfordern das die sich mit ihren Themen beschäftigen, ich werde das nicht tun. Aber das nur am Rande, ansonsten gibt es Beiträge über die Texte der Bands, oder Riot Grrrls im Film. Die Ladyfeste werden vorgestellt, das Projekt „Shut up and Speak“ oder die „Girls Camps“. Man bekommt einen guten überblick und es geht nicht nur um Vergangenheit, denn – das Thema wird wohl immer aktuell sein und bleiben. Im grossen und ganzen ist mir das Buch ein wenig zu akademisch, auch wenn es gut lesbar ist. Knapp 200 Seiten als Paperback. Selber lesen! (dolf)

16,90 Euro

Isbn 978 3 931555 47 4

[Trust # 151 Dezember 2011]

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