Januar 1st, 2024

Slime (#215/August/September 2022)

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Vor ziemlich genau zwei Jahren plante ich, ein Interview mit SLIME zu führen, dieser Band, über die jeder punkinteressierte Mensch in den letzten 40 Jahren früher oder später einmal stolperte. Mindestens mit dem selbstbetitelten Debütalbum aus dem Jahr 1981, der erste (erfolgreiche) Versuch von den Parolen („Wir wollen keine Bullenschweine“, „Yankees Raus“, „Deutschland muss sterben“), mit dem Album „Alle Gegen Alle“ wegzukommen und der, es muss wohl so genannt werden, (Hardcore-)Großtat „Schweineherbst“, haben SLIME Punk-Klassiker geschaffen. Dem könnte sich das neue Werk „Zwei“ bald anschließen. Solche Einordnungen lassen sich erst nach einigen Jahren zweifelsfrei bestimmen. Das Zeug dazu hätte „Zwei“ allemal.

Januar 1st, 2024

ANNA ABSOLUT (#212/Februar/März 2022)

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Deutschpunk ist nicht tot. Und das gilt nicht nur in der BRD, sondern auch in der Bundesrepublik Österreich. ANNA ABSOLUT aus Graz in der Steiermark präsentieren im Interview tiefe Einblicke in ihr neues Album „2×3“. Es ging im Gespräch um antifaschistischen Widerstand, um Konfrontation gegen Sexismus, und darum sich den Spaß am Leben nicht nehmen zu lassen.

Januar 1st, 2024

Team Scheisse (#213/April/Mai 2022)

Posted in interview by Jan

Mit Team Scheisse können wir die Kirsche oben von der Sahne pflücken

Wer etwas über Team Scheisse erfahren möchte, findet im Internet nur wenige Informationen, von denen einige sich in diesem Interview obendrein als nicht richtig herausstellen werden. Die Likes und Follower auf den üblichen Social-Media Plattformen sind (noch) als eher gering einzuschätzen.

Januar 1st, 2024

PHANTOM BAY (#215/August/September 2022)

Posted in artikel, interview by Jan

Es kommt nicht besonders häufig vor, dass eine Band aus dem weiten Spannungsfeld zwischen Emo- und Hardcore heutzutage noch zu überzeugen weiß und vor allem überraschen kann. Oftmals entscheiden lediglich Nuancen über Gefallen oder nicht gefallen. Die Streamingdienste haben diesen Trend vielleicht noch verstärkt. Oftmals wird einem Song oder einer Band nur wenige Sekunden zum Überzeugen bewilligt. Umso erstaunlicher ist es, wie schnell die junge Band PHANTOM BAY sich bei vielen Menschen schon etablieren konnte.

Januar 1st, 2024

Cold (#217/Dezember 2022/Januar 2023)

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COLD

Hey, schön dass ihr euch Zeit genommen habt! Ihr habt letztes Jahr euer Debütalbum auf Kidnap Music veröffentlicht und – soweit ich das überblicke – durchweg zurecht sehr positive Reaktionen bekommen, auch hier. Jetzt mit mittlerweile etwas zeitlichem Abstand: Wie blickt ihr auf euer Debüt zurück? Gibt es vielleicht sogar Dinge, die euch beim eigenen hören auffallen, die ihr beim nächsten Mal doch anders machen würdet?
Hannah: Lieben Dank! Für mich persönlich ist das Album genau so wie es sein soll und ich würde nichts daran ändern wollen. Was nicht heißen soll, dass das nächste Album genauso klingen muss. Es wird sicher anders klingen, aber der Entstehungsprozess war schon sehr harmonisch und hat gut funktioniert.

Januar 1st, 2024

Ieperfest (#214/Juni/Juli 2022)

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Wer im Bereich des Hardcore unterwegs ist, Festivals nicht nur von irgendwelchen Rennstrecken aus dem Fernsehen kennt und beim Thema d.i.y. leuchtende Augen bekommt, dürfte vom Ieperfest mindestens schon mal gehört, wenn nicht sogar selbst vor Ort gewesen sein.

Dezember 31st, 2023

My Favourite „Punk“ Tape Vol. 1 (#217, 2022)

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Seit dem letzten Winter geisterte die Idee durch meinen Kopf, über meine wichtigsten und essentiellsten Songs zu schreiben, die in meiner musikalischen Sozialisation stattgefunden haben oder die mir aus persönlichen Gründen ans Herz gewachsen sind. Um den Rahmen nicht zu sprengen, habe ich mich auf die zeitliche Länge eines 90er Tapes „beschränkt“. Weil es aber wiederum eine Sache der Unmöglichkeit darstellt, die allerbesten Songs auf nur einem 90er Mix-Tape zu verewigen, wird eines Tages noch ein zweiter Teil folgen.

Dezember 31st, 2023

Mudfight (#217, 2022)

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Plattenproduzent, Labelchef und Krautrock Legende Rolf-Ulrich Kaiser sagte einmal, die Revolution könne auf keinen Fall von einem Tag auf den anderen erfolgreich zu Ende gehen. Mit Hinblick auf das Erbe der Nationalsozialist*innen in Europa vermutete er, es könne gar ein ganzes Jahrhundert dauern, die alten Strukturen zu überwinden. Gut fünfzig Jahre nachdem Kaiser dies sagte, ist der Kampf gegen den Faschismus noch lange nicht gewonnen, und auch verkrustete Haltungen wie Sexismus, Transphobie und viele weitere sind nach wie vor existent. Da erfüllt es das Herz der Fortschrittlich Denkenden mit Wärme und Freude, die Stimmen junger Menschen zu hören, die noch des Kampfes für eine bessere Zukunft noch lange nicht satt sind. Während ihrer Tour haben sich Sänger Max und Rhythmusgitarrist Oliver von der oberösterreichischen Band MUDFIGHT die Zeit genommen, über Status Quo und Aussicht der Revolution sowie über ihre eigenen Ziele und natürlich auch über Musik zu berichten.

Dezember 31st, 2023

Molly Punch (#213, 2022)

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Grunge is not dead! Im Gegenteil: Wenn er sich mit Riot Grrrl-inspiriertem Punk zusammentut, wie es bei dem Kölner Trio Molly Punch der Fall ist, dann klingt das so frisch und nach-vorne-gehend, dass musikalische 90er-Jahre Nostalgiegefühle und Songwriting-Talent eine wunderbare Symbiose ergeben, die auch heute wahrscheinlich sogar besser denn je funktioniert. Ihr im ersten Lockdown 2020 erschienenes Debütalbum „A monster a day“ hat dementsprechend auch einiges zu bieten: Songs wie „Hemingway“ gehen gar nicht mehr aus dem Ohr, „soup for the rich“ knallt einem die Wut über herrschende Verhältnisse ohne Umschweife ins Gesicht, ohne dabei tausend Mal gehörte Parolen zu bemühen. Generell: Zuhören bzw. Texte lesen lohnt sich hier, nicht oft findet sich in englischsprachigen Texten deutscher Bands eine solche lyrische Feinfühligkeit.

Dezember 31st, 2023

Indepentees (#217, 2022)

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T-Shirts von Bands der 90er und 00er Jahre

Wenn man nach Bandshirts längst aufgelöster Bands sucht, zahlt man oft völlig überteuerte Preise, für ausgewaschene und löchrige Shirts. Und bei Künstlern, die schon länger nicht mehr aktiv sind, wird man meist gar nicht mehr fündig. Abhilfe kann das von Thomas Schönhard ins Leben gerufene und von oneshirt24 realisierte Projekt Indepentees schaffen. Der Berliner Musiker und Plattensammler Thomas Schönhard, der unter anderem Gründer und Admin der Facebook-Gruppe The 90s SCREAMO/HC/EMO/INDIE-Rock Friends ist, hat Kontakte zu vielen ehemaligen Bands aus den Bereichen Hardcore, Screamo, Emo und Indie-Rock und hat mit Indepentees sicherlich schon so manchen Shirt-Sammler glücklich gemacht. Grund genug, um Thomas mal ein paar Fragen zu Indepentees zu stellen.

Dezember 31st, 2023

The High Times/Chartreux (#210, 2021)

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Zwei Bands, wie sie unterschiedlicher eigentlich nicht sein können, THE HIGH TIMES aus der Schweiz und CHARTREUX aus Leipzig bilden dabei ganz nebenbei das gesamte musikalische Spektrum von GUNNER RECORDS ab. Unfairerweise verbinden viele die Plattenfirma nach wie vor hauptsächlich mit Flanellhemdenpunk, whiskeygetränkte Stimmen und Musikern mit langen Bärten und vielen Unterarmtattoos. Ein Vergleich, der schon immer hinkte. Wer sich mit den bisherigen Veröffentlichungen etwas näher beschäftigt, findet das schnell heraus. Nun gibt es eine weitere Möglichkeit dazu. CHARTREUX spielen eine melodiöse Form von Hardcorepunk, irgendwo im 90’er Jahre Sound verwurzelt. THE HIGH TIMES hingegen schlagen in eine ganz andere Richtung, ich möchte es Underground- oder Garagen-Pop nennen. Vorhang auf für die Vorstellung von den Debütalben von CHARTREUX und THE HIGH TIMES.

Dezember 31st, 2023

Hans-A-Plast (#211, 2021)

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Neben dem Ärzte-Interview mit Bela B., ist das vorliegende Interview mit Annette Benjamin von HANS-A-PLAST, erst das zweite Interview, das ich per Telefon geführt habe. Und ich muss schon zugeben, dass ich mindestens genauso aufgeregt war, wie bei Bela B.. Denn seit meiner Jugend feierte ich HANS-A-PLAST total ab und ich hatte auch immer einen großen Respekt, vor den guten, selbstbewussten, feministischen Songtexten. Als ich dann zuletzt in der TRUST # 209, über ihre zweite und dritte Platte schrieb, wurde mir erneut bewusst, wie wichtig, wegweißend und großartig diese Band doch nur war. Während des rund 1,5 stündigen Interviews, verflüchtigte sich dann auch rasch meine überflüssige Aufregung und Annette erwies sich als eine herzlich sympathische, coole Frau, die ihr Herz nach wie vor, am richtigen Fleck trägt. Sozusagen verselbstständigte sich das Interview wie von selbst und wir führten schon eher ein fließendes Gespräch. Es gab viel zum Erzählen über alte und neue Zeiten, über die Rolle der Frau in der Gesellschaft und im Musikbusiness, über Politik und über noch viel mehr… Das Interview hat eine Menge Spaß gemacht und es gab auch viel zum Lachen.

Dezember 31st, 2023

Frank Turner (#214, 2022)

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Frank Turner hat während des ersten Jahres der Pandemie unzählige Livestream-Konzerte gespielt und dabei mehr als eine Viertelmillion Pfund an Spenden für unabhängige Konzertläden eingesammelt. Unter anderem für das Molotow in Hamburg, das während der Coronazeit geschlossen bleiben musste, eine Split mit NOFX veröffentlicht und eine weitere mit dem „Buddie“ Jon Snodgrass, geschrieben und aufgenommen an einem einzigen Tag. Er hat seiner Heimatstadt London den Rücken gekehrt und ist aufs Land gezogen, hat sich ein eigenes Studio eingerichtet und dann angefangen, ein neues Album zu schreiben.

Dezember 31st, 2023

Dead Finks (#214, 2022)

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Die Ursprünge der Dead Finks beginnen in Neuseeland, als Thomas noch bei den TRUST PUNKS spielte, bevor er nach Sydney / Australien übersiedelte um zusammen mit Erin ein Musikerduo zu gründen. Letztendlich endet ihre Reise 2018 als DEAD FINKS in Berlin, um mit zwei weiteren Musikern die Gruppe zu vervollständigen. Wo sie in ihrer Frühphase im minimalistischen Postpunk und Darkwave experimentierten, entstand nun eine erstklassige Band, die vom ersten bis zum letzten Takt perfekt harmonieren. Der Sänger hinterlässt eine fesselnde, mitreißende Dramatik, die sich in intelligenten, durchdachten Lyrics zu entweder persönlichen oder aktuellen Themen wie Krieg, Seuchen, dem Klimawandel und der Polizeigewalt äußert, ohne jemals irgendwelche, abgedroschenen Parolen abzuliefern. Auch im Interview erwies sich ihr Sänger Thomas, als ein intelligenter Mensch, der sich viele, interessante Gedanken zu seinen Songtexten macht und darüber hinaus sehr bescheiden ist, was seine, meines Erachtens außergewöhnlich, guten Songwriter-Fähigkeiten betrifft.

Dezember 31st, 2023

The Dead End Kids (#214, 2022)

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Eines der Alben, das ich 2021 mit am Häufigsten gehört habe, war wohl definitiv „Kommando Glitzer“ von The Dead End Kids aus Sachsen. Immer wieder hatte die Scheibe den Weg auf meinen Plattenteller gefunden. Und auch in der Jahresauswertung des von mir genutzten Streamingdienstes war die Band ziemlich weit vorne platziert. Dabei war ich Anfang 2021 eher zufällig über sie gestolpert, als mir beim Online-Stöbern das Comic-Coverartwork ins Auge gesprungen war. Musikalisch hatten sie mich dann sofort: Technisch ausgefeilter, mitreißender melodischer Punkrock, der mit prägnanter Metal-Gitarre überrascht. Der Gesang von Fatima am Schlagzeug und Caro an der Rhythmusgitarre passt perfekt, setzt sich unweigerlich fest und animiert zum Mitsingen oder wahlweise Mitschreien. In den englischen und deutschen Texten wird Persönliches thematisiert und politisch Stellung bezogen. Rundum überzeugend also und ganz nach meinem Geschmack. Die ebenfalls großartigen Akne Kid Joe hatten The Dead End Kids zu einigen ihrer verschobenen Jubiläumsshows anlässlich des 5. Bandgeburtstags eingeladen.

Dezember 31st, 2023

Cutters (#217, 2022)

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Aus Australien und insbesondere aus Melbourne kam in den letzten Jahren solch eine hohe Anzahl von überragend geilen Bands zum Vorschein, das es schon schwer fällt sie auf dem Schirm zu behalten. Ich denke dabei nicht nur an die allseits bekannten Amyl & The Sniffers, sondern auch an Tony Dork, Dumb Punts, Speed Weak, Private Function, The Neuros, Rot TV oder Stiff Richards. Bei den letzteren spielt auch Gaz von den Cutters Gitarre. Die Cutters unterscheiden sich jedoch von den Stiff Richards und den anderen genannten Bands, indem sie statt typischen Garage-Punk/Rock, schnörkellosen, dreckigen Hardcorepunk zum Besten geben. Sprich: Angepisster Punk, der so effektiv, den maximalen Zorn herbeischwört, dass die Grenze zum Hardcore nur noch marginal erscheint.

Dezember 31st, 2023

Crossbones (#213, 2022)

Posted in interview by Thorsten

Im vergangenen Herbst in Albanien. Auf der Suche nach dem Untergrund. Ich wusste nur sehr wenig über das Land. Dass Enver Hoxha Stalin noch lange nach dessen Tod die Stange hielt. Dass Albanien ein armes, isoliertes Land war. Dass irgendwann Ryanair die Hauptstadt Tirana auf den Flugplan hievte. Reportagen von Reisenden, die ein schönes Land mit freundlichen Menschen kennenlernten. Von der Blutrache las ich. Und damals, in den 90ern, von bürgerkriegsähnlichen Zuständen, weil zu viele Menschen, mit so schönen zivilisatorischen Errungenschaften wie dem Kreditwesen wegen Kommunismus nicht vertraut, auf ein Lotteriesystem hereinfielen und gegen die Regierung rebellierten. Viel mehr wusste ich nicht. Nun also eine Reise in dieses tatsächlich sehr schöne Land mit tatsächlich sehr freundlichen Menschen. Aber Musik?

Dezember 31st, 2023

Booze Cruise (#216, 2022)

Posted in artikel, interview by Thorsten

Urlaub fürs Gehirn auf einem Booze Cruise

Ein paar Wochen vor dem Festival war die größte Befürchtung von Veranstalter Stefan die mögliche Absage von Bands, für die das BOOZE CRUISE Festival in Hamburg der Abschluss einer Tournee darstellen sollte und die dann aufgrund einer Coronainfektion während der Tour nicht mehr spielen könnten. „Es gibt aber keinen konkreten Plan B“, stellt Stefan klar, „sollte es eine Headliner-Absage geben, ist das eben so. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Leute wegen einer Band kommen. Sollten zum Beispiel LAGWAGON absagen, dann spielen immer noch 70 andere Bands und es geht ja darum, ein Festival-Wochenende zu erleben.“

Dezember 31st, 2023

Bad Mary (#213, 2022)

Posted in interview by Thorsten

BAD MARY sind eine motivierte aber dennoch unterschätzte Punkrockband aus New York, die stilistisch an 90´s Fat Wreck Melodiecore um Tilt und Distillers, aber auch an den Punkrock der späten 70er erinnern. Bad Mary sind sehr gut eingespielt, besonders herausragend ist ihre Sängerin Amanda Mac, die über eine großartige Stimme verfügt und wie ein Naturtalent jegliche Stimmtechniken beherrscht. Schon ihr Debut „Better Days“ aus dem Jahre 2013 ist überraschend gut. Es folgten die beiden EP´s “Killing Dinosaurs” (2015) und „We could have saved the World“ (2016), sowie das Album “The Return of Space Girl” (2019). Neben sehr guten eigenen Songs, covern sich Bad Mary auch erstklassig durch die Musikgeschichte, zu hören auf ihren beiden, zuletzt erschienenen Cover-EP´s. Befremdlich empfinde ich hingegen ihre seit Corona, wöchentlich stattfindenden Streaming-Konzerte/Sessions, die mir persönlich zu sehr nach platten Entertainment wirken und die Witze die dort verbreitet werden, kommen aus dem Schenkelklopferniveau nicht heraus. Aber der amerikanische Humor mag für manche Europäer an sich etwas aufgesetzt oder seltsam wirken und ich finde Streamingkonzerte im Allgemeinen für nicht besonders berauschend, weshalb ich mir oft genug die Frage stelle, was denn dieser ganze Aufwand soll? Ebenso wie die bestuhlten Punkkonzerte die während Corona stattgefunden haben und für mich nichts halbes und nichts ganzes bieten. Aber egal, ich möchte mich bei dem Thema jetzt auch nicht aufhängen und Amanda erwies sich bei den Fragen als eine junge, coole, aufgeweckte Frau.

Dezember 31st, 2023

Arctic Rodeo (#211, 2021)

Posted in interview by Thorsten

Was zur Hölle ist eigentlich Emo?

Ein Gespräch mit Frederic von Arctic Rodeo Recordings über THE NEW RISING SONS, CHAMBERLAIN und IN THE PINES.

Die goldene Zeit für alles, was unter dem Begriff Emo zusammengefasst wurde, liegt für mich in den wenigen Jahren zwischen Mitte der 90er und den ganz frühen 2000ern. Natürlich gab es davor bereits tolle Bands, (JAWBREAKER, SUNNY DAY REAL ESTATE, MINERAL – und all diese Bands hatten ebenfalls Vorbilder) später dann allerdings nur noch wenige Neue. Für mich persönlich – da werden die Geschmäcker unterschiedlich sein und ich verstehe wirklich alle, die das anders sehen, objektiv betrachtet wahrscheinlich sogar zu Recht – aber für mich liegt der absolute Höhepunkt noch eher am Ende dieser Zeit. Und zwar rund um das Jahr 2000, mit Platten wie „Something To Write Home About“ von den GET UP KIDS, „Clarity“ von JIMMY EAT WORLD, „ASTRAY“ von SAMIAM, natürlich „Left And Leaving“ von den WEAKERTHANS, obwohl über dieses Album gestritten werden kann, ob das noch Emo im weiteren Sinne ist, oder eher Indie-Rock, oder was auch immer. Da das hier mein Text ist, zähle ich das Album einfach dazu.

Dezember 31st, 2023

Åbstand (#217, 2022)

Posted in interview by Thorsten

Im letzten Jahr erschien mit dem Åbstand ein Metal-Fanzine, welches mehr zu bieten hat, als die üblichen Interviews und Reviews. Die erste Ausgabe ist in Teilen sehr politisch und auch äußerst kritisch im Umgang mit der eigenen Szene. Ich persönlich finde solch einen Ansatz immer sehr erfrischend, denn nichts ist langweiliger als endlose und gegenseitige Lobhudeleien. Alles ist im Fluß, Dinge verändern sich und nichts ist für die Ewigkeit. Auch im TRUST gab es ein positives Review, was für mich der Anlass war, ein Interview mit Gordon und Trixie zu führen, die Teil des Åbstand-Teams sind.

Dezember 31st, 2023

Jürgen Heiter (#219, 2023)

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„Alle guten Filme enden mit einem Drehbuch, alle schlechten Filme beginnen damit“.
Im Interview mit dem Regisseur JÜRGEN HEITER

Vor zehn Jahren las ich online oder in der Spex etwas über den „10 PM Lincoln Boulevard“-Film, den der Kölner Regisseur Jürgen Heiter mit Raymond Pettibon fertigstellte. Pettibons Musik, Videos und natürlich seine Malerei – er ist laut Netz „einer der wichtigsten zeitgenössischen US-amerikanischen Künstler“ (Bruder von Greg Ginn, SST Records, Black Flag, OFF!) – verehre ich seit 1992. Damals mit 14 sah ich zum ersten Mal sein Artwork auf der „In my Head“-Black-Flag-Platte (von 1985) im Kölner Plattenladen Normal Records. Aber von dem „Lincoln“-Film wusste ich nichts und staunte. Denn es war schon der zweite Film von Jürgen mit Ray nach „Long live the People of the Revolution“! Es verhält sich bei „Lincoln Boulevard“ (Rays alte Atelieradresse in L.A.) so: „Der Film entstand in New York, Los Angeles, Berlin, Frankfurt und Köln mit Raymond Pettibon als Co-Autor und Hauptdarsteller. Zu sehen ist ein künstlerischer Prozess als Performance: Pettibon als Sänger, als Baseballspieler, als klassischer Hollywoodregisseur. Es ist ein Film, bei welchem die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation verschwimmen“. Zu der Machart von dem „Revolution“-Film gibt es eine schöne Kritikermeinung online, der Film ist eine „Sympathieerklärung für diejenigen, die es voller mutigem, freundlichem Zweifel ernst nehmen mit den Menschen“.

Dezember 31st, 2023

Joe Carducci II (#218/Februar/März 2023)

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Trust: Anfang der 80er war bei SST der Plan, eine Charles Manson-Platte zu machen. Es gab Korrespondenz und das Material war da, aber dann erhielt Chuck Dukowski einen Anruf von einer Person namens Icepick Man und Chuck sagte: „Das Projekt wurde dann sofort eingestampft, du willst echt nicht von einem Typen namens Icepick Man, der eventuell mit The Family verbandelt ist, Todesdrohungen erhalten“. Erinnerst du dich an diese Story?
Joe Carducci: Ja, ich erinnere mich, dass es mir nicht ganz geheuer war, ein Charles-Manson-Album zu machen, als es das erste Mal diskutiert wurde. Aber Henry kümmerte sich um die gesamte Kommunikation mit Charlie und schickte ihm die Bänder, auf denen er aufgenommen werden sollte und bearbeitete dann das Album gemeinsam. Als wir mit dem Produktionsprozess begannen, dachte ich, dass das Label groß genug war, um das zu schaffen. Ich war in der Lage, die Etiketten, das Cover, die Werbung usw. zu entwerfen, was normalerweise die Band bestimmen würde, also freute ich mich auf die Veröffentlichung. Deshalb war ich enttäuscht, als Greg von Global anrief und mir mitteilte, dass sie telefonische Drohungen erhalten hatten und die Veröffentlichung abgesagt wurde. Den Namen Icepick habe ich allerdings noch nie gehört.

Interview mit Joe Carducci (Teil II)

Dezember 31st, 2023

Joe Carducci I (#217/Dezember 2022/Januar 2023

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Enter Joe: SST, Wyoming And All That…

Interview mit Joe Carducci (Teil I)

2008 feierten SST Records ihr 30 jähriges Jubiläum und ich wollte damals ein Geburtstagsspecial fürs Trust zusammen klöppeln. Irgendwie fand ich online die E-Mail von dem früheren SST-Partner Joe Carducci, er arbeitete von 1981 bis 1986 dort. Durch seine Hilfe bekamen wir Kontakt zu früheren Mitarbeitern des Labels und Bands und so kam es dann zusammen mit Stone und Joachim vom Trust zum großen SST-Special in unserer Ausgabe #133 (das findet ihr auch auf trust-zine.de/sst-records-interview-2008). Über die Jahre hatten Joe und ich weiter losen Kontakt, ich hatte immer mal wieder Lust, mich bezüglich SST auszutauschen. Und ich besprach Joe´s neue Bücher 2008 und 2012 fürs Trust. Und dann gab es tatsächlich um 2015 herum einen sehr konkreten Anlass, mit Joe nochmal intensiver in Kontakt zu treten.

Dezember 31st, 2023

Dominic Saxl (#216/Oktober/November 2022)

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„24 DOORS TO HELL“. Interview mit Horrorfilm-Redakteur-Filmemacher Dominic Saxl

Seit Jahren gehe ich in „meine Stammkneipe“, die Rock-Kneipe „Zappbar“ in Frankfurt am Main. Und seit Jahren kenne ich Kumpeline Caren, die mit Dominic befreundet ist, der auch „Zappbar-Local“ ist – so lernten wir uns also durch das Frankfurter Nachtleben besser kennen. Ich erfuhr, dass Dominic vor einiger Zeit seinen ersten Weihnachtshorrorfilm – Deathcember – veröffentlichte und er für die Filmzeitschrift Deadline schreibt. Für diese wiederum macht Caren seit einiger Zeit die Grafik, sie designte vorher auch Bilder für die Deathcember-Promotion.