Mai 8th, 2014

KREATOR (#54, 10-1995)

Posted in interview by Jan

Kreator, die Essener Trash-Metal-Institution, haben mich niemals sonderlich interessiert bis zum ’92er-Album „Renewal“, und das, obwohl ich mich im Metal musikalisch eigentlich immer mehr zu Hause fühlte als im Punk oder Hardcore. Musikalisch, wohlgemerkt, nicht ideologisch.

Wenn „Crossover“, und vor einigen Jahren war mit dieser inflationären Vokabel noch die Verquickung von Metal und Punk gemeint; wenn Crossover also irgendetwas für mich Positives bewirkt hat, dann die Tatsache, daß dem Ideologieverlust des Punk eine teilweise gesellschaftliche und politische Sensibilisierung im Metal-Bereich entgegenstand.

Heute gehört die Metal-Szene zu einer der innovativsten und tolerantesten musikalischen Szenen überhaupt, wobei unbestritten anachronistischer und reaktionärer Stumpfsinn in dieser Szene ebenso sein Zuhause hat wie individuellste musikalische Äußerungen und gesellschaftliche Rundumschläge in den Texten, wie man sie früher eher vom Punk her kannte.

Kreator waren für mich anfänglich „Kraut-Trash“, Originalitätsfaktor gleich null. Die genialen Metalbands kamen nun mal alle aus den Staaten, ob sie nun Exciter, Metallica, Anthrax, Savage Grace, Suicidal Tendencies oder sonstwie hießen; und über allem thronten die britischen Götter Venom und Motörhead; die einzigen Metalbands, die vor der ersten Crossoverwelle Kultstatus auch bei den Punks besaßen (mit Abstrichen gehören auch noch Iron Maiden dazu, aber nur solange Paul Di’Anno bei denen sang.

Ab Album Nummer drei entwickelten sich Maiden zu den Deep Purple der Achtziger). Ungleich manch anderer Formationen entwickelten sich Kreator jedoch munter weiter, und das Album „Renewal“ war 1992 nicht nur wegen der phantastischen Cover-Illustration von Dave McKean (britischer Zeichnergott, am bekanntesten ist sein Batman-Psychotrip „Arkham Asylum“) von besonderem Interesse, sondern auch wegen seiner Experimentierfreudigkeit.

Hippie-mäßige Klänge wechselten sich ab mit leichten Industrial-Sprengseln; und in den meisten Songs steckte eine Menge Hardcore-Einfluß. Das 1995er- Album „Cause for conflict“ kommt nicht nur musikalisch wieder metal-mäßiger daher, sondern auch in ebensolches verpackt. Mittlerweile sind Kreator vom leicht angestaubten Traditions-Metal-Label „Noise“ zum progressiveren „Gun“ gewechselt und damit Labelmates der Spermbirds geworden.

Ob mir „Cause for conflict“ musikalisch ebenso zusagt wie „Renewal“ vermag ich noch nicht zu sagen. Tatsache ist jedoch, daß Kreator-Boss Mille Petrozza wieder recht Metal-untypisch im wahrsten Sinne des Wortes über Gott und die Welt schimpft. Beim Telefoninterview mit ihm kamen auch Themen wie Besetzungs- und Labelwechsel zur Sprache, diese werden allerdings in der Metal-Presse so ausführlich breitgewalzt, daß ich sie mir hier spare.

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Was ist denn das am Ende der Platte für eine Sauerei, dieser „Hidden track“, wenn man das überhaupt noch so nennen kann; O-Töne aus dem Tierversuchslabor, oder was?

Mille: So war das gedacht, ja. Du bist der erste, der das erkennt.

Bei meiner Vorab-CD sind noch keine Texte dabei; handelt auch einer der Songs von diesem Thema?

Mille: Der Song „Man without god“ beschäftigt sich mit Tierversuchen. Viele Leute setzen sich zwar mit dem Thema auseinander, essen aber trotzdem noch ohne Ende Fleisch. Ich bin zwar kein militanter Veganer und will auch keine Leute verurteilen, die Fleisch essen; Tiere essen sich ja auch gegenseitig, aber diese Massenproduktion geht mir doch schon ziemlich auf die Nerven.

Ökonomisch wär es wahrscheinlich auch gar nicht möglich, alle Menschen Vegetarier werden zu lassen; soviel Felder haben wir gar nicht um das ganze Getreide und so anzubauen. Scheinbar scheint der Mensch von seiner Veranlagung her auch eher Fleischfresser zu sein…

Na, da bin ich mir nicht so sicher. Gerüchte besagen, daß das Darmsystem des Menschen früher voll auf pflanzliche Ernährung gepolt war, aber ich bin da auch kein Fachmann. Wünschenswert wäre es jedenfalls, wenn Fleischessen wieder seltener Luxus wäre.

Mille: Dieser Fleischkonsum geht glaube ich auf das Ende des zweiten Weltkriegs zurück. Da konnte man sich grade so den Festbraten am Wochenende leisten. Mittlerweile gehört es zur Wohlstandsgesellschaft, daß man jeden Tag Fleisch essen kann.

Du beziehst bei jedem Lied auf der neuen Platte Stellung gegen irgend was, ist das so richtig?

Mille: Richtig. Obwohl, einige Songs haben auch etwas mit Einstellungen zu tun. Bei „Prevail“ haben wir z.B. die positive Aussage, daß man sich nicht von irgendwelchen Rückschlägen irritieren lassen sollte. Das ist überhaupt so die „message“, die wir mit der Platte vermitteln wollen: Die Welt ist eigentlich ziemlich scheiße, aber laß Dich davon nicht runterziehen und mach das Beste draus.

Viele Leute sagen ja, „die Gesellschaft ist schuld, daß ich untergehe“, und meiner Meinung ist das nicht so. Ich finde, jeder macht seinen eigenen Film und ist für sich selbst verantwortlich, einige haben noch Glück oder Pech dazu. Jeder sollte an sich arbeiten, egal wieviel Rückschläge man erlebt.

Welcher neue Song ist Dir besonders wichtig?

Mille: „Isolation“. Er beschreibt die Gefühle, die ich habe wenn ich mich zurückziehe. Aus Isolation kann man neue Energien schöpfen, seine Batterien praktisch wieder aufladen. Wichtig ist für mich auch „Crisis of disorder“, bei dem es darum geht, daß man anderen Leuten gegenüber seine Emotionen unter Kontrolle haben sollte, allerdings ohne oberflächlich zu sein.

Klar sollte alles bei einem aufleben, jedoch ohne anderen Leuten damit zu schaden. Der Titel des Albums ist wie eine Überschrift für diese ganzen Konflikte. „Cause for conflict“ bedeutet, sobald du lebst bist du verantwortlich für deine Handlungen. Du mußt dich ständig entscheiden: Geh ich den Weg, stehe ich auf, bleib ich liegen etc.

Da du jetzt diese Platte gemacht hast und wohl auch bald auf Tour gehst, wirds wohl bald vorbei sein mit Isolation und du begegnest wieder jeder Menge Menschen. Teilweise auch welchen, bei denen du mit deinen Ansichten ziemlich anecken müßtest, sei es mit Fans oder anderen Musikern, oder?

Mille: Richtig. Allerdings nehme ich mir das nicht mehr so zu Herzen wie noch vor einigen Jahren, wenn man mich kritisiert für Dinge, die ich nicht für so wichtig halte. Ich halte konstruktive Kritik für sehr wichtig, allerdings sind die meisten Leute dazu nicht fähig.

Klar, dadurch das wir viel auf Tour sind haben wir öfters mit Leuten zu tun, deren Ideologien oder Einstellungen wir nicht vertreten. Dadurch, daß so viele Metal-Bands mittlerweile anerkannt sind, gibt es auch sehr viele Leute die von der Lebenseinstellung her eigentlich gar nicht zu dieser Musik passen.

Für mich war Metal immer ein Ausdruck von Freiheit. Und wenn du dann mit faschistischen Ideologien innerhalb deiner eigenen Szene konfrontiert wirst fragste dich, was das soll. Mit solchen Leuten geraten wir dann oft aneinander.

Spielste damit auf Herrn Vincent von der morbiden Angel an?

Mille: Das war eigentlich keine Anspielung, aber diese Erfahrung gehört auch dazu.

(Anmerkung: auf der US-Tour mit Morbid Angel verbat sich Mille desöfteren das lautstarke Auftreten faschistischer Skins im Publikum, worauf ihm David Vincent von Morbid Angel den Mund verbot, weil er selber mit ihnen sympathisiert. Mille motzte weiter, der Krach war vorprogrammiert. Auch Fear Factory erzählten mir jüngst, daß Vincent, der sich selber nur als Satanisten und als „unpolitisch“ bezeichnet, ein knallharter Faschist ist. Was er in Interviews nicht zugibt.)

Sollte man deiner Meinung nach eine Band wie Morbid Angel boykottieren?

Mille: Ich weiß nicht. Das ist mir zu doof, wenn man Bock hat da hinzugehen, dann soll man da hingehen. Mir doch egal. Das hab ich nicht zu entscheiden, das soll jeder mit sich selbst aus-machen.

Ich finde zwar auch, daß gerade in der Hardcore-Szene oft vorschnell zum Boykott aufgerufen wird weil bürgerliche Schreiberlinge meinen, den Überblick zu haben über jede Art von Sozialisation und deswegen über Leute richten, mit deren Erfahrungswelt sie überhaupt gar nichts zu tun haben; aber wer sich auf Tourneen öffentlich als Faschist offenbart bekommt keine müde Mark mehr von mir.

Mille: Das sehe ich ähnlich. Allerdings wird es immer Leute geben, denen es egal ist ob Vincent ein Faschist ist; und die jetzt zu bekehren sehe ich nicht als meine Aufgabe. Allerdings wird niemand, der einigermaßen kritisch denkt, noch auf die Idee kommen, Leute zu unterstützen die solch menschenverachtende Aussagen machen.

Viele Leute gehen viel zu unkritisch mit der Materie um, die hören nur die Musik und alles andere ist egal. Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht korrekt, was in der Hardcore-Szene manchmal abläuft, so von wegen „ihr habt nicht die gleiche Einstellung, ihr seht Dinge anders; ihr müßt das aber so sehen wie wir, Familie Hardcore, die Diktatoren der Szene“. Völlig idiotisch.

Hast Du das Gefühl, daß die Zuhörerschaft sich diesbezüglich geändert hat? Ich kenne viele 20jährige, die sowohl Slime wie Onkelz hören.

Mille: Meiner Meinung nach leben wir in einer Mediendiktatur. Die Onkelz werden von den Medien aufgebauscht und akzeptabel gemacht, wobei ich jetzt nicht über die Onkelz urteilen möchte weil ich sie nicht kenne. Allerdings scheint alles viel verschwommener zu sein als vor ein paar Jahren, als die Punk-Szene noch viel mehr mit politischem Bewußtsein zu tun hatte.

Mittlerweile gibt es viele Leute, die sich Punk schimpfen und sich nur die Birne zudröhnen und unkritisch jeden Scheiß mitmachen. Ich spiele damit auch auf die von MTV gesteuerte neue Punkströmung an. Meiner Meinung nach hat das nichts mit der früheren Idee zu tun. Eine Band wie die Dead Kennedys ist immer noch konsequent, profitiert von diesem Punkboom jedoch kein Stück.

Das Gute an Bands wie Offspring ist, daß man anhand der T-Shirts, die in jeder Einstellung gewechselt werden, ungefähr bestimmen kann wo die Roots liegen. Eine nette Geste.

Mille: Ja, finde ich auch. Ich möchte diese Bands auch gar nicht verurteilen, ich kenne Offspring seit 4 Jahren oder so, und von daher war das Quatsch als jeder meinte, „Offspring, die neue Punkband“. Die Band macht heute genau das, was sie früher gemacht hat. Sie hat sich nicht dem Geschmack der Masse angepaßt, sondern der Massengeschmack sich an Offspring. Das finde ich auch gar nicht schlimm, denn die Band hat es verdient und sich auch nicht verkauft.

Wie war das denn, als Du Dich anfänglich in der Metal-Szene bewegt hast; bei mir war es so, daß ich häufig angeeckt bin als die Metaller und die Punks noch nichts miteinander zu tun hatten. Die Metaller waren engstirnig, konservativ; erst in den letzten Jahren hat sich da so einiges ver-ändert. Hattest Du manchmal auch Probleme, oder warst Du selber vielleicht auch anders drauf?

Mille: Ich habe Leute noch nie nach ihrem Äußeren oder nach ihrem Musikgeschmack beurteilt. Viele Metal-Bands sind ultrakonservativ eingestellt, da hast Du vollkommen recht, allerdings gibts auf der anderen Seite auch viele intolerante Punks die alle Metals für absolute Vollidioten halten.

Als wir damals bei „Noise“ unterschrieben und mitgekriegt haben, daß „Noise“ eben auch „Agr“ mit Bands wie Slime und Black Flag ist, fanden wir das toll. Ich habe mich schon immer für viele Arten Musik interessiert; z.B. war ich immer riesiger Slade-Fan und die waren immer zwischen den Stühlen. Eine Rock’n’Roll-Band, die als Oi-Skins angefangen hat, was nicht viele Leute wissen.

Das ist mir auch neu.

Mille: Das waren Arbeiter, working-class-skin-heads. Da habe ich nie drüber nachgedacht; das kam erst viel später, als sich Unterschiede auftaten und Leute meinten, „Du bist doch Metal, was hörsten da?“ Mein erstes Punkerlebnis war ein Konzert in Essen von K.G.B., und das war cool, aber da gab es auch erstmal Kommunikationsschwierigkeiten. Zum Glück sind solche Engstirnigkeiten heute nicht mehr so stark vertreten.

Erzähl mir noch ein bißchen was über ein paar der Songs, „Progressive Proletarians“ zum Beispiel.

Mille: Die Grundaussage ist, daß Veränderungen in der Gesellschaft nur vom Proletariat ausgehen können. Von den Regierenden sind keine Veränderungen zu erwarten.

Glaubst Du an die Herrschaft des Proletariats, wie beispielsweise im Kommunistischen Manifest gefordert?

Mille: Bei einer Herrschaft werden sich ja wieder zwangsläufig Unterschiede bilden, wie man ja schon bei der „Farm der Tiere“ sehen konnte.

Also steckt bei Dir eher der anarchistische Gedanke dahinter?

Mille: Genau. Die Grenzen sind da natürlich nicht so klar abgesteckt. Meiner Meinung nach wird der Kommunismus viel zu sehr verteufelt von den meisten Pseudo-Demokraten.

Von der Grundidee ist der Kommunismus nicht schlecht, aber anscheinend kaum durchführbar. Die Demokratie ist das jedoch genausowenig, denn meiner Meinung nach leben wir hier nicht in einer Demokratie.

Nein. Mehrheitsdiktatur.

Mille: Ja.

Und wie siehts aus mit „Catholic Despot“?

Mille: Das setzt sich mit dem Vatikan auseinander und wie Religion Leute beeinflußt. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie stark Religion auf die Leute Einfluß nimmt. Der Vatikan und der Papst werden in dem Text heftigst angegriffen.

Bist Du katholisch?

Mille: Ja.

Auch immer noch, also nie ausgetreten?

Mille: Doch, ich bin aus der Kirche ausgetreten. Meiner Meinung nach müßte die Bibel erweitert werden, in theologischen Kreisen ist darüber auch schon diskutiert worden. Ich halte das für eine interessante Sache, weil in der Zwischenzeit so viele neue Philosophien hinzugekommen sind, das es an der Zeit wäre.

Das Alte und Neue Testament sind meiner Meinung nach überholt. Vor allem ist da gar nichts mehr stimmig, weil um 160 nach Christus die Schriften sowieso komplett zensiert wurden. Wann immer in der Bibel von Huren die Rede ist, kannst Du davon ausgehen, daß Priesterinnen gemeint sind.

Außerdem existieren Evangelien, z.B. von Maria Magdalena, die ein völlig neues Licht auf die Jesus-Geschichte werfen und in den Stahlschränken des Vatikan verschimmeln.

Bist du eigentlich noch esoterisch interessiert?

Mille: Zum Teil. Man hat so seine Phasen und meine esoterische war ziemlich lang, allerdings halte ich viel für Schund, was es da so auf dem Markt gibt. Sehr viel.

Das macht ja wohl kaum noch einen Unter-schied wenn du von Beeinflussung der Leute sprichst, ob es sich um Esoterik oder Religion handelt.

Mille: Genau, das ist meist nichts als eine Alternativreligion. Da fragen die Leute ihr Pendel und glauben an Reinkarnation…für mich ist das pure Spekulation.

Auf der „Renewal“ hattest Du aber auch einen Text über Reinkarnation.

Mille: Ja, aber es gibt keinen Beweis für Reinkar-nation. Vielleicht bin ich da jetzt zu realistisch geworden um sowas für so wertvoll zu halten. Klar wärs schön wenn wir alle mal wiedergeboren werden; aber wenn man davon ausgeht heißt das, das man seine Verantwortung von sich schieben kann und ins nächste Leben verbannen.

In diesem Leben mache ich Tierversuche und im nächsten werde ich dann Priester. Meiner Meinung nach sollte man sich mehr mit der Realität auseinandersetzen.

Habt Ihr vor ein paar Remixe herstellen zu lassen vom neuen Album?

Mille: Da überlege ich gerade. Wir wollen noch eine EP veröffentlichen mit einigen Coverversionen, die wir noch nie veröffentlicht haben und bearbeiten wollen, und da haben wir vielleicht vor sowas zu machen.

Außerdem sind wir von unserem alten Label noch dazu gezwungen worden, eine Best of zu veröffentlichen auf der dann Remixe sein sollen, weil eine reine Kreator-Compilation ziemlich uninteressant ist.

Hast Du schon irgendwelche Leute im Kopf, die Du gerne an die Regler lassen würdest?

Mille: Andrew Eldritch von den Sisters of Mercy wäre klasse. Vielleicht auch mit Jürgen Engler von den Krupps, allerdings hat der mir fast schon zuviel gemacht. Viele Remixe unterscheiden sich jedoch kaum von den Originalen, deswegen hätte ich auch gerne den Eldritch, weil der auf der Krupps-Remix-Platte am meisten verändert hat.

Werden Eure Konzerte oft schwarz mitgeschnitten?

Mille:Ja, sehr oft. Das nervt mich auch nicht.

Bolt Thrower durchforsten auf ihren Tourneen die Plattenläden und drohen jedem Prügel an, der von ihnen Boots verkauft.

Mille: Ach, so ein Quatsch. Wenn Leute an Live-Aufnahmen von einer Band interessiert sind, dann kann man das eher als Privileg betrachten. Das ist doch wie eine Huldigung.

Mit welcher Non-Metal-Band würdest Du gerne auf Tour gehen?

Mille: In einer perfekten Welt würden wir auf einem Festival spielen mit Dead Can Dance und Napalm Death. Aber das wird wahrscheinlich nie passieren. Wir versuchen ja, wenn wir Touren zusammenstellen, Bands mitzunehmen die ein bißchen was anderes machen als wir; letztes Jahr hatten wir Biohazard dabei, zum Beispiel.

Früher bei den Festivals wie Woodstock spielten die verschiedensten Bands an einem Abend; heute heißen die Festivals „Metal 95“ und drei, vier reine Metalbands treten auf. Finde ich etwas einseitig.

Viele Metalmusiker haben eine starke Affinität zum Dark-Wave-Bereich und nehmen auch schon gemeinsam Platten auf; siehe Morgoth mit Carl MacCoy oder Atrocity, die versuchen ständig Diamanda Galas zu kriegen, aber bisher reicht es erst für die Schwester des Sängers. Von daher ist eine Dead Can Dance/Kreator-Tour in der Zukunft gar nicht mal so undenkbar.

Mille: Finde ich genial, daß die Leute da offener geworden sind.

Weißt Du schon, mit wem Du auf Tour gehst?

Mille: Ja, mit Grip Inc.

Also doch wieder Metal. Trotzdem alles Gute.

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Interview: Michael Thieme

Links (2015):
Wikipedia
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Discogs

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