Juli 28th, 2021

Die Schockstrategie geht weiter! – Zu Behauptungen, die die Lockdown-Politik rechtfertigen, Reinhard Frankl, Rainer Roth und Tobias Weißert

Posted in bücher by Dolf

DVS, www.dvs-buch.de

Im März erschien die „Zweite Streitschrift zur Sache“ von dem Autoren-Trio, zitieren wir hier gleich zu Anfang einige der Forderungen, welchen am Ende des Buchs aufgelistet sind:
– Schluss mit der Schock-Strategie!
– Keine Stilllegung des gesellschaftlichen und privaten Lebens in der Freizeit wegen Infektionshäufungen in Heimen, Schulen, Kitas und Betrieben!
– Inzidenzwerte als Maßstab nur in Verbindung mit realen Kapazitäten der Gesundheitsämter, tatsächlicher Überlastung von Krankenhäusern und spürbar steigenden Todesfällen.
– Eine repräsentative bundesweite Stichprobe, die die reale Verbreitung von Infektionen und Immunität feststellt.

– Keine positiven PCR-Tests ohne Bekanntgabe der Infektiösität!
– Keine Quarantäne ohne Nachweis der Infektiösität!
– Keine Nachverfolgung von Kontaktpersonen nicht infektiöser positiv Getesteter!
– Keine Inzidenz- und R-Werte auf der Basis von nicht-infektiösen positiv Getesteten!
– Invasive künstliche Beatmung nur in notwendigen Fällen!
– Erhebliche Ausweitung von Obduktionen zur Feststellung der hauptsächlichen Todesursache von „Corona-Toten“!
– Keine Impfung von Menschen, die schon immun sind!
– Keine weiteren Krankenhausschließungen!
– Schluss mit der Privatisierung öffentlicher Aufgaben. Öffentliche Daseinsvorsorge gehört in staatliche bzw. kommunale Hand, damit auch Pflegeheime und Krankenhäuser!
– Volle Finanzierung fachgerechter Pflege sowie aller notwendigen Investitionskosten der Pflegeheime durch die Pflegeversicherung!
– Weg mit dem Fallpauschalensystem. Volle Übernahme aller notwendigen Kosten fachgerechter Behandlung durch die Krankenkassen.
– Umwandlung der Kranken-, Pflege-und Rentenversicherung in eine Bürgerversicherung!
– Es wird versucht werden, die „Corona-Krise“ mit Lohnsenkungen, Arbeitslosigkeit und Kürzungen sozialer Leistungen zu „lösen“.
– Deswegen bleiben unsere sozialen Forderungen in Bezug auf Mindestlohn, Mindestrente, Regelsätze und Arbeitszeitverkürzung aktuell (vgl.www.klartext-info.de) und sollten durch auskömmliche Einmalzahlungen für die Zeit des Lockdowns ergänzt werden.
– Zur Finanzierung dieser Forderungen müssen Körperschaftssteuer und die Steuern auf Spitzeneinkommen drastisch erhöht sowie eine Vermögensteuer wieder eingeführt werden!
Puh, das ist ja eine ganze Menge an Forderungen, einiges davon hat auch nichts konkret mit der Pandemiesituation zu tun, wurde hier aber mit eingeflochten. Es ist tatsächlich so das die Bundesregierung seit einem Jahr ein Strategiepapier des Bundesinnenministeriums nutzt in dem unter anderem steht: „Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden.“
Das erklärt auch den Titel des Buchs ein wenig besser. Und im Netz fand ich diesen Text, der den Inhalt ganz gut erklärt: „Das Trio analysiert zentrale Behauptungen, mit denen die Notwendigkeit von Lockdowns und massiven Freiheitseinschränkungen begründet werden. Sie stellen zahlreiche Übertreibungen, Halbwahrheiten und Desinformationen, also „Fake News“ bei den offiziellen und medial verstärkten Rechtfertigungen fest, die mit maßlosen Verleumdungen (z.B. Corona-Leugner) und offener Unterdrückung von Kritik abgesichert werden. Ein Kapitel ist der Kritik an den Querdenkern gewidmet, die keine Scheu haben, Bündnisse mit Reichsbürgern, Faschisten und anderen aus dem rechten Spektrum einzugehen. Auch gehen sie mit der Zustimmung zur Lockdown-Politik von Seiten eines Großteils der Linken hart ins Gericht und mit ihrem Bestreben, mit ZeroCovid bestehende Lockdown-Regimes noch zu übertreffen.“ So ist das. Das Buch liest sich gut, kurzweilig, aber schon bald schwirrt einem der Kopf ob der vielen Informationen die da auf einen einprasseln. Der Großteil ist sicher richtig, ob immer eine gewollte Absicht im Handeln der Regierung besteht wage ich zu bezweifeln und das wirklich jedes Handeln nur von Profitgier getrieben ist wäre schon sehr schlimm, würde mich aber auch nicht weiter überraschen. Die Autoren stellen einige richtige Fragen, siehe dazu den oben erwähnten Forderungskatalog, und bieten auf jeden Fall mal einen kritischen Blick auf die Situation. Letztendlich weiß immer noch niemand wie gefährlich und dauerhaft das Virus ist, deshalb ist Vorsicht wohl weiterhin angebracht. Auch wenn sehr vieles in der Lockdown-Politik sicher widersprüchlich und nicht hilfreich ist, wird hier hin und wieder das eine mit dem anderen vermischt. Ich glaube nicht, das die Situation mit der Pandemie eine andere wäre, wenn das Gesundheits- und Pflegesystem fest in staatlicher Hand wäre – das wäre, hoffentlich, besser für viele der Insassen und Patienten. Man könnte viel dazu schreiben, es soll mal gut sein. Prima Lektüre um mal Kritik an der Lockdown-Politik zu lesen von Menschen die noch (hoffentlich) alle Latten am Zaun haben. Ob dies nun die die vernünftige, unverschwirbelte Kritik von Links ist, oder eben nicht, darüber sollen die ExpertInnen sich auseinandersetzen. 120 Seiten, Broschur, 6,50 Euro incl. Porto (dolf)

Isbn 978-3-932246-54-8

[Trust # 208 Juni 2021]

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