Januar 23rd, 2013

CONMOTO (#155, 08-2012)

Posted in interview by jörg

An einem bitterkalten Herbstabend treffe ich drei Viertel der mehr oder weniger Newcomer Conmoto. Wer sie noch nicht kennt, sollte sich dran wagen. Die Suche nach einem stillen Plätzchen für ein Interview gestaltet sich als schwierig, aber wir finden Platz in dem Hardcore Auto schlechtin. Einem VW.

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Kurz mal vorstellen, ihr seit ja Conmoto. Die einzelnen Namen, bitte.

Markus: Ich bin Markus und ich spiele Gitarre.

Sarah: Ich bin Sarah, ich singe und spiele Gitarre.

Olei: Ja, ich bin Olei. Ich spiele Bass und der Manu, unser Schlagzeuger, der ist noch nicht da, der kommt ein wenig später.

Ich habe euch gegoogelt, um zu sehen, ob ihr vielleicht schon andere Interviews hattet und dann habe ich rausgefunden, dass es auch eine Firma gibt, die Conmoto heisst und Kamine verkauft. Gibt’s da einen Zusammenhang?

Sarah: Wir sind mindestens genauso heiss wie die. Nee, die hab ich aber auch gefunden. Ich glaube aber, die schreiben sich Con Moto.

Markus: Das hängt vielleicht mit dem Begriff Conmoto zusammen. Der kommt ja aus der Musik. Das ist dafür, wenn was in Bewegung kommt. Vielleicht hat sich die Heizungsfirma da gedacht „Jo, wir bringen Wärme in Bewegung“. Kann ja jeder machen, wir haben’s Rad ja nicht neu erfunden.

Olei: Ja für uns steht der Begriff ja für was ganz anderes. Natürlich, wie der Markus schon gesagt hat, in Bewegung. Mit viel Power halt, das ist ganz wichtig. Die Platte ist auch sehr groovig geworden, da ist viel Bewegung drin, viel Energie. Das steht eben auch für uns. Es kommt aus der Musiktheorie, wenn man einen Vortag beschwingt spielt, dann heisst das Conmoto und wir sind sehr beschwingt auf der Bühne.

Wo du grade schon gesagt hast, das Album ist ja euer Debüt als Conmoto. Wie war so der Schaffensprozess davon?

Markus: Im Winter haben wir das ganze Zeug eigentlich geschrieben, vorletztes Jahr, bevor wir auch ins Studio mussten. Beziehungsweise im Herbst ging das schon los. Schaffensprozess ist einen Ofen anschmeissen im Proberaum, weil es da so kalt war, einen Kasten Bier dabei trinken, später konnte man auch auf den Ofen Glühwein draufstellen.

Irgendwann haben wir dann auch mal die Instrumente in die Hand genommen, wenn die Finger nicht mehr eingefroren waren. Aber ich glaube, da zielt deine Frage ja gar nicht drauf ab. Also wir haben ja eine musikalische Vergangenheit, wo wir mehr Mitglieder in der Band waren, mit Bubonix waren wir ja zu sechst. Wir vier empfinden das musizieren, als viel angenehmer und einfacher.

Weil wir zwei Komponenten weniger zufrieden stellen müssen und wir in der Kommunikation eigentlich… Sarah sagt immer so: „Das ist so schön, der Markus spielt irgendwas, dann weiss ich sofort was ich dazu spielen kann“ im Grunde genommen halt. So geht’s uns halt in der ganzen Runde. Der Manu sitzt dahinten und macht dann da Beats, die uns alle kicken und dann passiert das.

Sarah: Der Schaffensprozess speziell zu dieser Platte war sehr schnell, finde ich und die Jungs haben zusammen schon angefangen, da hab ich noch gar nicht mitgemacht, ich kam ja auch erst ein bisschen später dazu. Wie gesagt sehr schnell, aber auch sehr positiv und ist auch sehr direkt. Es ist also auch keine Platte, für die man jetzt hätte zwei Jahre schreiben müssen oder gejammt hat. Es ging so alles Schlag auf Schlag.

Habt ihr denn schon irgendwas neues in Planung so nach dem Debütalbum oder seit ihr jetzt erst mal zufrieden, dass ihr das erste Album raus habt und ruht euch jetzt auf den Lorbeeren aus?

Sarah: Nee, wir spielen die natürlich jetzt. Dann haben wir vor, noch eine Platte zu machen und noch eine Platte und dann vielleicht noch eine Platte. Also Ausruhen ist ja immer schlecht.

Markus: Um sich auf Lorbeeren auszuruhen, müsste man ja erst mal Lorbeeren geerntet haben. Lorbeeren ernten heisst, dass wir gute Rezensionen bekommen, das heisst, dass andere Leute genauso glücklich und zufrieden mit dem Album sind, wie wir. Dann ist das find ich ein schönes Feedback.

Aber wir sind ja eine neue Band, ein Newcomer und ich glaub nicht, dass wir all unser Pulver jetzt schon verschossen haben, dass wir uns jetzt schon zur Ruhe setzen können. Ich glaube es gibt noch eine Menge Energie die raus will, die wir dem Hörer mitgeben wollen. Uns natürlich selbst präsentieren, in Form von, dass wir die Songs schreiben. Aber ich hoffe halt, das wird so in der Konstellation noch lange weiter gehen. Weil wir uns gerade alle sehr gut aufgehoben fühlen.

Olei: Also, wir haben ja über den Herbst jetzt die Platte rausgebracht und gespielt, sauviel in ganz Deutschland. Von Norden nach Süden und das war sehr geil. Das ist natürlich nur an den Wochenenden möglich, da wir alle berufstätig sind. Jetzt im Winter und im Frühjahr haben wir dann wieder ein bisschen Zeit, da spielen wir dann weniger Konzerte und da gehen wir neue Sachen an und haben Bock eine neue Platte zu machen.

Welche Musik hört ihr denn im Moment so?

Markus: So Minimal Elektro mit viel Bass. Da steh ich im Moment halt drauf, aber ich mein jetzt ist Winter, da kann man natürlich jetzt nicht so Party Musik, wo man draussen am Strand rumfliegen will.

Olei: Auf jeden Fall sind unsere Musikgeschmäcker auch sehr breit gefächert. Bei mir ist es jetzt zum Beispiel Wolves Like Us, die letzte Platte ist der Hammer. Beim Autofahren am liebsten Klassikradio.

Sarah: Klassik-Radio hör ich auch hauptsächlich. Zu allem, zum Kochen, zum Putzen, zu sonst was. Dann hör ich in letzter Zeit viel MORRIssEY und ELLIOT SMITH. Und die neue Feist find ich sehr gut. Also ich hör im Moment gar nicht so viel Hardcore.

Markus: DEFTONES, haben wir auch noch nicht.

Sarah: RATATAT und MENOMENA

Markus: Da find ich aber nur das erste Album geil. Oder haben die da noch was gemacht?

Sarah: Das was du hast. Davor gab’s eins und danach. Aber Friend and Foe ist das was du hast.

Also, Hauptthema heute bei der Veranstaltung ist ja Faschismus. Also, ich denke, ihr habt nicht die positivste Einstellung zu dem Thema.

Markus: Wusste ich gar nicht, dass das hier heute Thema ist. Was ich mich viel eher frag: Was ist HOT? House of Terror oder was?

Haus der offenen Tür.

Olei: Oh, das darfst du aber jetzt nicht schreiben. Markus sagte House of Terror, ohje ohje und wusste gar nicht, was hier für eine Veranstaltung ist.

Markus: House of Terror finde ich viel cooler. Obwohl stimmt, wir sind ja hier in so einem Pfarrer-katholischem-blablabla.

Ein evangelisches Gemeindehaus! Vom evangelischem Bistum in Trier.

Markus: Mich trifft der Blitz, ich werd verrückt.

Sarah: Naja, um mal auf’s Thema zu kommen. Wir finden Faschismus natürlich scheisse, das ist ja klar und wir sind aber hier zum Musik machen – hauptsächlich – und hier eine gute Zeit haben, eine gute Party, nette Leute kennenlernen. Wenn das unter so einem Motto läuft, ist das natürlich schön.

Habt ihr denn so schonmal persönliche Erfahrungen mit Faschismus / Faschisten gemacht?

Markus: Also, wir haben ja mal in Leipzig gespielt, in so einer Strasse, da war alles Multi-Kulti und ich bin morgens in einem Viertel aus Versehen aufgewacht, wo neben mir im Bett, also nicht neben mir im Bett, ich lag auf der Couch, wo halt so ein Kurzhaar-Indianer war. Wie ich dahin gekommen bin, weiss ich nicht. Ich hab halt nur geguckt, dass ich schnell meine Sachen gepackt hab und abgehauen bin. Also war es im Grunde genommen eine positive Erfahrung, obwohl ich gar nicht weiss, wie das sein kann. Der war wohl auch auf der Veranstaltung und anscheinend gabs da was zu puffen, was zu saufen und ich bin dann wohl mit dem mit.

Olei: Wir haben auch schonmal in Dresden gespielt, da gabs richtig Stress.

Markus: Oh ja, das war was. Zu dem Zeitpunkt waren wir noch mit Bubonix unterwegs. Thorsten ist ja Halb-Philippino, Sarah auch und dann ging das da so los mit so Sprüchen wie „Rein Arisch seit ihr ja auch nicht“ und so weiter. Obwohl man dazu sagen muss, die Menschen da haben halt nicht so viele Ausweichmöglichkeiten, die hängen da halt in so einem Nest fest und haben dann halt zusammen so einen Jugendclub, wo sich dann die Linken und die Rechten treffen und einen saufen, bis dann im nächsten Moment diskutiert wird im Suff, dann kloppt man sich auf die Nasen.

Am nächsten Tag geht man dann halt wieder in den selben Club, weil es ja nur den einen da gibt. Das war für uns halt schwer zu verstehen, dass da alle miteinander klar kamen und auch die Faschos dann in den Club reindurften. Sarah und Thorsten haben halt nicht in das Bild von denen gepasst und es ist da dann total wild geworden. Wir hatten dann privat bei so Omis übernachtet und hatten auch Probleme unser Auto irgendwo abzustellen, damit die nicht wussten wo wir waren. Das war schon echt mies.

Olei: Aber, das war auch das einzige Mal in den Jahren, wo wir Live- Musik machen, dass uns sowas passiert ist, es auch ein bisschen ruppig wurde und wir sind dann auch direkt nach der Veranstaltung abgehauen, weil wir sowas nicht unterstützen wollen.

Markus: Also, was ich nicht verstanden habe, war, wieso man zwei Parteien in einen Club reinlassen kann, wie das funktioniert.

Olei: War aber auch das letzte Mal gewesen, wo wir da drüben waren. Ist schon krass.

In Brandenburg war das ja auch kürzlich, dass bei der letzten Landtagswahl die NPD 10 % hatte.

Markus: Da musst du ja nur mal in die Nachrichten gucken, wer jetzt überall wo mit drin ist und wie sogar stellenweise Faschismus gefördert wird von unseren Geldern, die wir alle zahlen.

Olei: Zu dem Thema ist jetzt vielleicht auch noch zu sagen, wir sind jetzt ausser Sarah alle über dreissig, haben Jobs, und so weiter. Wir sind jetzt auch nicht so, dass wir jetzt ständig auf irgendwelche Demos rennen gegen Faschismus und sowas, das bleibt halt dann auch alles auf der Strecke, wenn man viel mit der Musik zum Beispiel unterwegs ist. Wir sind also nicht mehr vordergründig politisch, sondern mehr im täglichen Leben.

Wir proben zum Beispiel in einem Verein, so ein autonomer Freiraum, der jetzt keine staatliche Unterstützung oder sowas hat und da engagieren wir uns, der Markus hat ein Kind, wo man sich natürlich dann auch engagiert und da politisch und sozial tätig ist. Das ist die direkte Arbeit, die jeder von uns macht.

Markus: Was ich schön fand, um mal zum politischen Engagement zu kommen, wie Olei schon sagte, ich meine, das klingt so, als wären wir jetzt schon kurz vor der Rente und dass man da jetzt aufhören muss, seine Meinung kundzutun. Als jetzt die ganzen Rezensionen zur Platte kamen, hat einer geschrieben: „Ich erinnere mich damals zurück, Bubonix hab ich kennen gelernt, vor so und soviel Jahren und hab mir sofort ein Anti-Fa T-Shirt gekauft, hab das voller Stolz getragen und jetzt sind sie wieder da!“ so ungefähr und das war schön zu sehen, dass wir damals mit der Musik, wo wir ja auch versucht haben, politisch so ein bisschen was bewegen zu können.

Bei uns in Limburg ist eine Anti-Fa gegründet wurden und das hat uns mit Stolz erfüllt, dass wir wirklich nur über unsere Meinung, die wir über unsere Musik kund getan haben, da Leute bewegen konnten, die dann auch Initiative ergriffen haben und die sich dann engagiert haben.

Olei: Ich kann mich auch noch an eine Sache erinnern, das hat jetzt nichts mit dem politischen zu tun, da hat doch irgendwann ein Mädel mal zu dir gesagt, sie hätte dich gesehen und hat dann sofort angefangen Gitarre zu spielen.

Sarah: Ja, das stimmt. Das ist meine soziale Arbeit. Das ist, ich spreche jetzt mal für uns, schon wichtig, politische Arbeit da zu gestalten, also in seinem direkten Umfeld. Sprich, sein direktes Umfeld menschlich zu gestalten. Ich denke, wenn das jeder machen würde von uns, dann wären wir ein paar Schritte voraus und es geht los mit was man isst, sein Konsumverhalten… ich weiss nicht, den Austausch mit Leuten. Demos sind immer wichtig, das ist klar, aber ich finde es definitiv wichtiger, vor seiner eigenen Haustür, in seinem eigenen Umfeld, mit seinen eigenen Freunden menschlich zu agieren. Das ist das aller wichtigste.

Es gab ja auch mal ein Plakat von der NPD, wo drauf stand „Gas geben“, was ich schon ziemlich makaber fand. Darauf gab es dann sozusagen ein sarkastisches Gegenplakat von „Die Partei“, wo dann wieder rum die gleiche Bildunterschrift verwendet wurde, nur mit dem Wrack von Jörg Haider, der sich totgefahren hat. Findet ihr das geschmacklos oder ist das gewissermassen gerecht?

Sarah: Man muss sich nicht auf die selbe Ebene begeben, das ist naja geschmacklos, ich weiss nicht, da provoziert jemand von der rechten Seite, dann provoziert jemand von der linken. Ich kann Gewalt rechts machen und auch Gewalt links ausüben, das ist schwierig.

Was habt ihr denn eigentlich aus Bubonix mitgenommen – also an Erfahrung?

Markus: Also zu dem Thema. Die Leute fragen halt immer, warum wir uns nicht Bubonix genannt haben, wo wir doch jetzt ähnliche oder die selbe Musik machen. Für uns ist halt, was wir aus Bubonix mitgenommen haben, es ist wie eine Beziehung, die man hatte, man geht durch dick und dünn und irgendwann ist diese Beziehung vorbei. Ich könnte auch nicht mit meiner Ex-Freundin ins Bett gehen. Das ist im Endeffekt das selbe mit Bubonix. Sind andere Leute, auch wenn drei von Bubonix da sind, ist es dann doch was anderes.

Sarah? Wie kamst du auf 14 Punkte? Erst mal Respekt!

Sarah: Danke, haha.

Wie kamst du denn zu dem Text?

Sarah: Das war ganz einfach. Wir hatten ein Instrumental, also der Song stand fest und ich hatte keinen Bezug zu dem Song. Dann musste es schnell gehen oder ich wollte, dass es schnell geht und dann hab ich schnell einen Blatt und einen Stift geholt und in zehn Minuten was runtergerattert. Das ist dabei rausgekommen. Zu dem Zeitpunkt war ich in so einem Kurs für schwer auffällige KFZ-Halter und Halterinnen.

Ich hab halt vierzehn Punkte und ich bin jetzt auch nicht so stolz drauf. Es ist ein bisschen ein Arschtritt an mich selbst, der Song. Da kommt dann auch Lukas Podolski vor. Also in dem Sinne, hab ich den Text einfach runtergeschrieben, und nichts dran verändert.

Markus: Man könnte sagen, die Sarah rechnet in dem Song mit sich selbst ab.

Sarah: Ja, richtig.

Olei: Ich finde, es ist auch ein ganz grosser Wesen- und Charakterzug, weil die meisten Leute erzählen nur von ihren grossen und tollen Sachen, was sie für geile Typen sind und was für Helden und Heldinnen. Deswegen kann man auch sagen, ich bin auch manchmal nicht so korrekt drauf. Aber 14 Punkte ist irgendwie schon geil, ich hab grade mal zwei.

Markus: Ich hab nur einen, obwohl ich dachte ich hätte schon drei.

Also ich hab noch gar keinen Punkt gesammelt.

Olei: Was!

Sarah: Was bist du denn für einer!

Markus: Ich hab gedacht Trust ist ein Hardcore Magazin! Ist aber wohl nur Indie-mässig. Die fahren alle nur Fahrrad haha…..

Olei: Aber fürs Fahrradfahren kannst du auch Punkte bekommen.

Markus: Ich hab gelesen, wenn du über 1,6 Promille hast, bekommst du den Führerschein weggenommen.

Ich könnte mich mit 1,6 Promille doch sowieso nicht mehr aufs Fahrrad setzen.

Markus: Doch das geht gut, haha.

Olei: Hast du auch schon mal Blödsinn gemacht mit dem Fahrrad?

Sarah: Jaja, der ist gegen eine Schranke gefahren. Also der kann das gut.

Markus: Da war so eine Schranke, so ein Donnerbalken. Wir sind dann mit dem Fahrrad da lang gefahren und mit den Händen untendrunter hängen geblieben.

Olei: Wir haben vorher Cocktails gesoffen.

Was habt ihr in euren 15 Jahren so krasses auf Tour erlebt?

Sarah: Oh Gott, so viel kannst du da gar nicht schreiben haha…

Markus: Also, wir haben in einem Club in Solingen gespielt, Waldmeister hiess der, wo wir total auf Jägermeister abgestürzt sind. Vor allem Sarah. Die hat also ganz normal in ihrem Bettchen geschlafen hat aber auf der Heimfahrt bestimmt drei mal gekotzt.

Sarah: Dreissig mal! Und Geheult. Ich hab aus dem Fenster gekotzt.

Markus: Wir sind von dem Club losgefahren und da war die Tochter von dem Veranstalter. Die fand die Mucke geil. Zehn Jahre alt. Der hat erzählt, die hüpft daheim vor dem Spiegel rum und singt dann 14 Punkte mit weil sie den Text kann und die war dann halt morgens zum Frühstück mit da und so dann zu uns „Darf ich eine CD von euch haben und ein T- Shirt“ und wir „Frag doch mal die Sarah“.

Irgendwann stand die vor der Sarah und fragt die dasselbe. Dann fängt die Sarah an, sich auszuziehen haha. Dann haben wir die Sarah in es Auto verfrachtet. Olei mit Sarah im Auto vor uns. Fahren von dem Club weg um die erste Kurve auf die erste Gerade und wir sehen nur noch, wie Sarah’s Kopf aus dem Fenster rausgeht und die am rumkübeln ist.

Sarah: Bin ich auch nicht so stolz drauf, aber war eine echt gute Party.

Markus: Es geht aber noch lustiger, naja lustiger ist das ja gar nicht, eher härter ist das hier eigentlich, weil das ja doch schon anstrengender war, weil nicht alle mitgezogen haben. Wir haben in Waldkirchen gespielt und die haben ihre eigene Schnapsbrennerei oder die brennen ihren eigenen Schnaps.

Sarah: Ich habs geschafft in zehn Minuten alle 30 Schnäpse zu trinken.

Markus: Also, um es kurz zu machen. Man musste immer schön Schnaps trinken. Ich will jetzt hier keine Namen nennen. Auf jeden Fall war da so ein Schlafraum, wo oben und unten Betten waren, so ein Stockbett, wo du über eine Leiter halt hoch musstest. Ich lag unten und irgendwann werde ich wach, steht auf der Leiter… irgendjemand haha und pinkelt in die ganzen Rucksäcke! Ich: „Hey! Hmhmhm! Hör ma auf!“ und er so „Hö?“, dreht sich um und…

Sarah: …und das war erst Anfang des Abends!

Markus: Also, ich hatte die Schnauze voll gehabt und bin dann in den Bus pennen gegangen.

Olei: Ich hab schon draussen gelegen, weil ich gewusst habe, dass die alle voll waren.

Markus: Ich lieg dann im Bus und jemand klopft wie verrückt an die Bustür, mach ich die Tür auf, steht jemand anderes aus der Band vor mir. „Ey gib ma deine Schuhe!“. Stand da in Socken total verwirrt rum, klaut mir meine Schuhe und haut ab. Ich schrei zum Olei „Ey, der Hmhmhm ist grade hier rum und hat mir was erzählt von Nazis in normal getunten Autos.“. Man muss dazu sagen, das war so ein Playstation- Freak, so mit Need for Speed und Autos tunen, und Olei und ich haben den dann gesucht. Irgendwann sehen wir an einem Busch steht da einer und boxt da gegen den Busch.

Sarah: Man muss ja dazu sagen, während das dann alles passiert ist, wir waren auf Tour mit TATORT TOILET, ganz liebe Jungs, Freunde von uns, gibts leider nicht mehr. Die sind auch jünger als wir und haben dann auch gemeint, mit uns und Punkrock wäre ja auch nichts mehr und die lagen alle mit so Augenmasken in ihren Schlafsäcken. Nichtsahnend. Wollten dann morgens aufstehen, total zerstört, sich anziehen und es war alles vollgepisst.

Markus: Aber das schöne ist, das kannst du dann auch schreiben, mit dem Sex, Drugs and Rocknroll ist dann auch passiert. Zwar nicht immer so spektakulär wie man meint, aber auch schon ganz nett manchmal. Jetzt wo wir die Tour gebucht haben, waren ja hauptsächlich Freunde von uns und Bekannte von früher.

Die haben uns alle gerne wieder eingeladen. Was besonders toll war, in Hannover, da gabs so Konzertveranstaltungen, die Kurkonzerte, so ein Verein, die haben sich zwischenzeitlich aufgelöst haben und als wir die angefragt haben, rappeln die sich extra nochmal zusammen und organisieren für uns das Konzert in Hannover im Chez Heinz. Das ist halt echt, was man über die Jahre alles mitgenommen hat, was man gelernt hat ist definitiv sowas, dass wir in ganz Deutschland viele Freunde gefunden haben, die uns dann unterstützen.

Habt ihr sonst noch irgendwelche letzten Worte?

Olei: Wir sind jetzt auch dabei, eine Tour oder Konzerte für nächstes Jahr zu planen und sind jetzt auch dran in Bremen zu spielen, vielleicht bekommen wir da was. Denn wir wollen da unbedingt hin, weil wir alle ganz grosse Werder Bremen Fans sind.

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Interview: Stefan Praml

 

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